Best of Böse der Internet-Werbung, 12/21 Stop Funding Hate Now
11 Jan
geschrieben von 

Best of Böse der Internet-Werbung, 12/21

Dezember-Erhebung von Stop Funding Hate Now: Finanzdienstleister, Telekommunikations- und E-Commerce-Unternehmen werben besonders gerne auf fragwürdigen Portalen.

Seit Juni 2021, also genau einem halben Jahr, erhebt die Brand-Safety-Initiative Stop Funding Hate Now auch in Österreich jene Firmen, die durch sorglose Programmatic-Kampagnen im Open-Business-Bereich Hass, Diskriminierung und Fake News direkt finanzieren. In den ersten sechs Monaten der Untersuchung konnten bereits 236 solcher Unternehmen, darunter namhafte heimische Großkonzerne, die durch fehlgeleitete Digitalwerbung die schlechten Seiten des Internets fördern, dingfest gemacht werden. Im gesamten deutschsprachigen Raum wird der Score von Stop Funding Hate Now bereits seit September 2020 veröffentlicht. Im Dezember 2021 wurde die Marke von 2.000 betroffenen Firmen überschritten. Die folgende Grafik stellt die Entwicklung seit Start der Initiative dar.

Bildschirmfoto 2022-01-10 um 22.42.33.png

Der Dezember ist traditionell ein besonders werbeintensiver Monat. Das erhöht proportional auch die Frequenz von Werbung auf bedenklichen Portalen mit rassistischen, extremistischen, homophoben, diskriminierenden Inhalten oder Websites mit Fake News, die beispielsweise gegen die Covid-19-Impfung mobilisieren und die Spaltung der Gesellschaft fördern. Der finanzielle Schaden durch falsch ausgespielte programmatische Werbung ist nur ein Aspekt. Noch krasser wirkt der Imageschaden, wenn die Werbung renommierter Unternehmen beispielsweise auf den Lieblingsseiten der Covid-19-Leugner auftaucht. Bisweilen kann es dabei zu absurd diametralen Aussagen kommen: Firmen schließen sich einerseits öffentlichen Impfkampagnen an und werben – wenn auch ungewollt und aus mangelnder Kampagnenoptimierung und erhoffter Kostenoptimierung – auf exakt solchen Seiten, die Stimmung gegen die Impfung machen.

Der Branchensplit im Dezember 2021

Im Branchensplit gliedert Stop Funding Hate Now Werbung auf fragwürdigen Seiten nach Branchen auf.
Finanzdienstleister (19 Prozent)
Telekommunikation (17 Prozent)
E-Commerce (13 Prozent)
Kosmetik (elf Prozent)
Tourismus (acht Prozent)

Die Rangliste im Dezember 2021

Folgende Unternehmen schalteten aus Österreich die meiste Werbung auf fragwürdigen Seiten:

Grüner Fisher Investments
A1 Telekom Austria
Checkfelix
Yves Rocher
Amazon
Bank Direkt – Eine Marke der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich
Bob
Villenpark Eichgraben



Unterstützen Sie BranchenBlatt!

 

Werden Sie Teil des Projektes! BranchenBlatt als Medien-Start-up hat die Krise besonders getroffen. Mit Blut, Schweiß und Geld stehen wir aber hinter dem Projekt. Weil wir der Überzeugung sind, dass der eingefahrene Markt in diesem Bereich dringend frischen Wind benötigt. Und dass unabhängige Berichterstattung ohne Verhaberung der gesamten Branche mehr Glaubwürdigkeit und Gewicht verleiht. 

Unterstützen Sie Ihr neues BranchenBlatt dabei! Wir sind weiterhin bemüht, seriöse und spannende Nachrichten zu liefern. Doch in Zeiten wegfallender Werbeeinnahmen wird die Aufgabe nicht leichter. Sie können für BranchenBlatt in den Ring steigen und mit Ihrer Spende zu einem neuen Mediendiskurs in der Branche beitragen!

 


paypal me 300x140