Falls es noch jemanden gibt, der Armin Thurnhers Blog „Seuchenkomumne. Nachrichten aus einer vervirten Welt“ nicht kennt, könnte zum Beispiel den heutigen Faschingsdienstag zum Kennenlernen nutzen. Der Eintrag mit dem Titel „Die ÖVP ist groß! Und Blümel ist ihr Prophet. Eine Erinnerung.“ ist freilich lückenhaft. Erinnerungslückenhaft.
Der Falter-Herausgeber beschäftigt sich darin nämlich mit dem Auftreten des Finanzministers Gernot Blümel beim Ibiza-Untersuchungssausschuss. 86mal konnte er sich dort an etwas nicht erinnern, hat Thurnher nachgerechnet und damit echte Drecksarbeit, die keiner sonst freiwillig machen würde, auf sich genommen.
Ungefähr die Hälfte dieser Prachtstücke von Gedächtnisversagen listet er in seinem Blog heute auf. Drei davon - aller guten Dinge sind ja immer drei - wollen wir Ihnen hier herausgreifen:
„Ich glaube, mit Herrn Neumann bin ich per Du, die anderen beiden sind mir nicht rezent.“
„Ich kann nicht einmal ausschließen, dass wir mal im selben Raum waren, aber ich kann mich nicht daran erinnern.“
„Auch das weiß ich so konkret nicht mehr.“
Für den Rest der halben Packung geben wir gerne Thurnhers Empfehlung weiter: „Erleben Sie die Schönheiten dieser variantenreichen Monotonie der Negation, lassen Sie sich in die Trance fallen, die aus dieser Unvermeidlichkeit entsteht, geben Sie sich diesem Fanal der Unverfrorenheit hin! Genießen Sie es!“
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