Die Süddeutsche Zeitung befindet sich laut Eigenangaben, die u.a. über den Branchendienst Meedia Verbreitung gefunden haben, digital auf einem vielversprechenden Weg. Im August 2020 hat das liberale Traditionsblatt die Schwelle von 150.000 Digi-Abonnenten überschritten. Diese Zahl hatte sich das Verlagshaus ursprünglich für Jahresende vorgenommen. Sie spiegelt nach eigenen Angaben auch eine Verdoppelung der Abos innerhalb eines Jahres. Nicht eingerechnet sind darin Probe-Abos, von denen sich laut SZ-Verlag mehr als die Hälfte in Zahl-Abos verwandeln. 

Dieser Aufschwung ist umso bemerkenswerter, als auch die SZ unter der für deutsche Verlage so charakteristischen Kluft zwischen Print- und Online-Redaktion leidet. Eine Verzahnung der beiden Bereiche ist zwar redaktionell festgeschrieben, fand bislang aber nicht so wirklich statt. Nichtsdestotzrotz will der Verlag bis 2023 30 Prozent des Umsatzes aus dem Online-Geschäft generieren - und wie es aussieht, stimmt die Richtung.