Kleinkinder kommen immer früher mit Internet in Kontakt Saferinternet.at
06 Feb
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Kleinkinder kommen immer früher mit Internet in Kontakt

Studie der Initative saferinternet.at: Über 80 Prozent der 3- bis 6-Jährigen nutzen internetfähige Geräte.

Immer früher und immer stärker kommen Kleinkinder mit dem Internet in Kontakt. Das ist die wesentliche Erkenntnis einer neuen Studie der Initiative saferinternet.at, die knapp vor dem Safer Internet Day 2020 am 11.2. der Öffentlichkeit bekannt gemacht wird.

In Haushalten mit Kindern unter 6 Jahren gibt es heute durchschnittlich 4 bis 5 internetfähige Geräte. Bereits 72 Prozent der Kinder zwischen 0 und 6 Jahren bzw. 81 Prozent der 3- bis 6-Jährigen nutzen diese zumindest gelegentlich selbst. Das ist doppelt so viel wie 2013 (41 %).
Durchschnittlich kommen die Kinder der genannten Gruppe im Alter von 1 Jahr erstmals mit digitalen Medien in Kontakt. 72 Prozent der Eltern geben an, dass ihr Kind sogar jünger war, als es zum ersten Mal ein internetfähiges Gerät verwendet hat.
Am häufigsten beschäftigen sich die Kinder dabei mit dem Tablet (32 %), gefolgt vom Smartphone (30 %) und dem internetfähigen Fernseher (21 %). Computer und Laptop spielen mit 4 Prozent mittlerweile nur mehr eine geringe Rolle.

Die digitalen Hauptbeschäftigungen sind Videos anschauen (73 %), Fotos anschauen (61 %), Musik hören (61 %) und Spiele spielen (51 %). Die Hälfte der Kinder nutzt dazu das Gerät ihrer Eltern, 28 Prozent ein Familien-Gerät. 22 Prozent der Kinder unter 6 Jahren haben bereits ein eigenes Gerät zur Verfügung.
Dabei beschäftigen sich 33 Prozent der Kinder täglich mit einem internetfähigen Gerät. 46 Prozent geben an, dass ihr Kind dies mehrmals pro Woche tut. Auch hier ist im Vergleich zu 2013 (15 % täglich und 30 % mehrmals pro Woche) eine deutliche Steigerung in der Nutzungshäufigkeit zu beobachten.

Insgesamt sind sich aber rund Dreiviertel der Eltern bewusst, dass sie bei der Nutzung von internetfähigen Geräten eine große Vorbildwirkung haben. 9 von 10 Eltern treffen auch Vorkehrungen, bevor das Kind ein internetfähiges Gerät nutzen darf. Dabei handelt es sich zum Beispiel um zeitliche Beschränkungen (44 %), die Einschränkung auf bestimmte Apps/Seiten (42 %) sowie Kinderschutz-Apps oder -Programme (39 %). 57 Prozent geben an, immer dabei zu sein, wenn ihr Kind das Gerät nutzt.
Wenn Kleinkinder digitale Medien nutzen, ist es entscheidend, altersgerechte Inhalte und Anwendungen für den Nachwuchs zu finden. Eltern machen dabei unterschiedliche Erfahrungen: Während es für 52 Prozent einfach oder sehr einfach ist, empfindet es mehr als ein Viertel (28 Prozent) der Befragten schwierig oder sogar sehr schwierig, geeignete Inhalte ausfindig zu machen.

 

Die Studie „Die Allerjüngsten und digitale Medien“ wurde vom Institut für empirische Sozialforschung (IFES) im Auftrag des Österreichischen Instituts für angewandte Telekommunikation (ÖIAT) und der ISPA – Internet Service Providers Austria im Rahmen der Initiative Saferinternet.at durchgeführt. Befragt wurden 400 Eltern von Kindern zwischen 0 und 6 Jahren. Vergleichsdaten für die Altersgruppe der 3- bis 6-Jährigen liegen aus einer Saferinternet.at-Befragung aus dem Jahr 2013 vor. Ergänzt wurde die Studie mit Praxiserfahrungen aus Saferinternet.at-Workshops.