Echos der wildgewordenenen Flipperkugel ORF
20 Aug
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Echos der wildgewordenenen Flipperkugel

FPÖ-Spitzenkandidat und -Parteivorsitzender Norbert Hofer musste sich beim ORF-Sommergespräch viel und lange mit den Hinterlassenschaften seines Vorgängers auseinandersetzen. Bessere Quoten als Vorgängerinnen. 

„Norbert Hofer will so sehr mit der ÖVP regieren, dass es beim Zusehen fast weh tut“. Nicht nur Politologe Peter Filzmaier gewann diesen Eindruck beim gestrigen Sommergespräch mit FPÖ-Spitzenkandidat und -Parteivorsitzenden Norbert Hofer. Dass dessen Vorgänger HC Strache derzeit, um noch einmal Filzmaier zu zitieren, „wie eine wildgewordene Flipperkugel mit Serieninterviews durch die österreichische Medienlandschaft schießt“, macht Hofers Job nicht einfacher und konsumierte ungefähr die erste Hälfte des Interviews. Dass Hofer wiederum überraschend deutlich auf Distanz zu Strache ging und dessen Comeback ausschloss, so lange nicht alle Vorwürfe gegen diesen durch Ermittlungs-Einstellung bzw. Freispruch ausgeräumt sind, war ein dominierendes Thema bei den Sommernachgesprächen in ORF III, an denen sich diesmal unter der Leitung Ingrid Thurnhers neben der Kommunikationsberaterin Nina Hoppe und ORF-Innenpolitik-Redakteur Hans Bürger FPÖ-Berater Heimo Lepuschitz und Kabarettist Alfred Dorfer beteiligten. Besonders Bürger witterte in dieser Abgrenzung für den eloquenten Hofer ein mögliches Problem bei der Parteibasis, die eher auf der Seite des polternden Strache und des aggressiven Scharfmachers Herbert Kickl stünde.

Viel Lob gab es auf Twitter einmal mehr für Moderator Tobias Pötzeslberger.

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Sehr negativ hingegen kommt Hofer bei der Twitteria weg. Zwar wunderte sich Rechtsextremismus-Expertin Natascha Strobl, dass nach 20 Minuten noch immer nicht die Worte Islam, Terror etc. gefallen waren, als aber - erst auf Pötzelsbergers Stichwort - das Thema Migration auf den Tisch kam und Hofer in gewohnter FP-Manier „lieferte“, war die Empörung groß.

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Bei den Quoten übertraf Hofer seine Vorgängerinnen Maria Stern und Beate Meinl-Reisinger mit 807.000 Sehern - mit Spitzenwerten von fast 1 Million - und einem Marktanteil von 27 Prozent deutlich. Die nachfolgende „ZiB 2“ mit Filzmaier und der Krone-Innenpolitikredakteurin Doris Vettermann erreichte 791.000 Seher und einen MA von 33 Prozent.