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28 Okt
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Thurnher mit Vorschlag zur Rettung der Wiener Zeitung

Regierung möge 15 Mio in die Hand nehmen und selbstverwaltete Stiftung gründen.

 

Viele prominenten Stimmen nehmen gegen den barbarischen Totschlag der Wiener Zeitung durch ihren Eigentümer, die Republik Österreich und die völlig inkompetente sogenannte Medienministerin Susanne Raab im Besonderen, öffentlich Stellung: So forderte unlängst auf Initiative von Ex-Innenminister Karl Schlögl ein Personenkomitee, bestehend aus Größen der Politik und dieser nahestehenden Bereichen wie Heinz Fischer, Franz Fiedler, Doris Bures, Rudi Anschober, Irmgard Griss, Michael Häupl, Erwin Pröll, Reinhold Mitterlehner, Maria Rauch-Kallat, Herbert Haupt, Heide Schmidt, Rudolf Streicher, Franz Vranitzky u.a. eine Frist von 18 Monaten ein, um eine (vernünftige) Lösung für den Weiterbestand der ältesten Tageszeitung der Welt zu finden.

Einen konkreten Vorschlag für die Regierung, gesichtswahrend der WZ den Weiterbestand zu ermöglichen, hat dagegen Falter-Herausgeber Armin Thurnher heute früh in seiner Seuchenkomumne vorgelegt:
„Immerhin scheint die Regierung bereit zu sein, für ihren Meuchelmord der Wiener Zeitung 5 Millionen Euro Schmerzensgeld im Jahr zu bezahlen. Sie gehe kurz in sich und schäme sich. Dann denke sie über meinen Vorschlag nach.
Hier mein Vorschlag: Sie stocke diese fünf Millionen auf fünfzehn Millionen auf, gründe eine sich selbst verwaltende Stiftung des öffentlichen Rechts mit dem Zweck, die Wiener Zeitung als Zeitung fortzuführen (und selbstverständlich in jedem nötigen zeitgemäßen medialen Aggregatzustand, der jedoch weder von einer posttürkisen noch von einer postgrünen Politikerin festgelegt wird, sondern von den Medienbetreibenden selbst), sage die Finanzierung dieser Stiftung auf mindestens 319 Jahre zu und leiste damit eine kleine Wiedergutmachung für die politische und korruptive Zerstörung der Medienlandschaft, welche Österreichs Regierungen fast ausnahmslos seit Jahrzehnten durch juristische und kommerzielle Stützung des Boulevards systematisch betrieben.
Die Redaktion kann selbstverwaltet im Rahmen der Stiftung und dieser verantwortlich weiterarbeiten und für die Organisation des restlichen für den Betrieb notwendigen Kapitals sorgen. Den einen oder anderen vermögenden Promi, der Appelle zu Rettung der Wiener Zeitung unterzeichnet hat, welche die politisch unverantwortlichen Zuständigen bisher in erstaunlich kaltschnäuziger Weise ignorieren, wird man in die Pflicht nehmen können. Von Crowd Funding bis Genossenschaft sollte nichts ausgeschlossen sein."

Die Regierung, insbesondere ihre Medienbeauftragten, sollten, meint nicht nur Thurnher, diesen Vorschlag dankbar aufgreifen, würde damit doch - für vergleichsweise lächerliche Kosten - das erste öffentlich-rechtliche Printmedium Ö.s geschaffen. Allein - sie wird´s nicht machen. Weiter als über den Tellerrand des Boulevards hinaus reicht ihr Blick nicht.
Dass sich übrigens der öffentlich-rechtliche Rundfunk bis jetzt nicht zur Causa WZ geäußert hat, „aber gleichzeitig vor Worten brüderlicher Hochschätzung für den verschiedenen Dietrich Mateschitz überfließt", disqualifiziert ihr Management in Thurnhers Worten „ein weiteres Mal als nicht nur parteihörig und engstirnig, sondern blind für die Dimension der eigenen Aufgabe."