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Ungewöhnliche Transparenz: Hubert Patterer Ungewöhnliche Transparenz: Hubert Patterer Kleine Zeitung
15 Okt
geschrieben von 

Das Beste vom Tag

… der ein guter ist: Mediengruppe Österreich muss Katia Wagner 43.500 Euro zahlen. Chefredakteur und Herausgeber Hubert Patterer enthüllt Anteil von Regierungsinseraten am Gesamtumsatz der Kleinen Zeitung.

Wolfgang Fellners Mediengruppe Österreich ist vom Oberlandesgericht Wien rechtskräftig wegen übler Nachrede gegen die Unternehmerin und Krone-TV-Moderatorin Katia Wagner verurteilt worden. Sie war vom Fellner-Netzwerk wiederholt der Verwicklung in die Produktion des berüchtigten Ibiza-Videos bezichtigt worden. Verfasst hatte die Unterstellungen hauptsächlich der damalige oe24.at-Chefredakteur Richard Schmitt. Schmitts Plattform exxpress.at geht auf den Gerichtsspruch ebensowenig ein wie Fellners Portal. Dafür enthüllt Puls 4-Info-Chefin Corinna Milborn in einem Tweet, dass ihr mehrere Journalisten geraten hätten, Wagner nicht zu dem legendären Interview einzuladen, das sie dann mit ihr und Rafaela Scharf wegen des Vorwurfs sexueller Belästigung durch Österreich-Chef Wolfgang Fellner geführt hat. Fellner habe ihnen was geflüstert.

Ad Inseratenkorruption

Hubert Patterer - keiner, der eines Naheverhältnisses zur linken Reichshälfte verdächtig ist - wird sich allmählich den Hass der Türkisen zuziehen. Wiederholt hat der Chefredakteur und Herausgeber der Kleinen Zeitung von Interventionen und Maßregelungen durch Ex-Kanzler Kurz und seinen mittlerweile ebenfalls seiner Funktion verlustig gegangenen Medien-Wauwau Gerald Fleischmann berichtet.
Nun macht Patterer einen in Österreich ungewöhnlichen Schritt: Er legt offen, wie hoch der Anteil an Inseraten von Ministerien im Umsatz der Kleinen Zeitung seit 2017 ist.

Er bewegte sich im Bereich von +/- 1,5 Prozent; im Corona-Jahr 2020 stieg er auf 6,1 Prozent. Bei der Gratiszeitung Heute machte er, wie die verdienstvolle Studie des Medienhauses Wien aufzeigt, im gleichen Jahr ein Drittel des Gesamtumsatzes aus, bei der Mediengruppe Österreich - laut deren Angaben - ungefähr 20 Prozent; in Wahrheit vermutlich wohl mehr. „Die Botschaft, die ich gern gegenüber allen Pauschalkritikern, die der Fellnerisierung der Branche rufschädigend (auch von innen) das Wort reden, absetzen würde: Wir sind weder abhängig noch gekauft und wären es auch dann nicht, wenn der Anteil, wie bei den Wiener Boulevardmedien, das Fünf- bis Siebenfache betrüge, obwohl sie mitunter weniger Leser haben. Wir sind empfänglich für Inserate, auch von Parteien oder Institutionen, weil wir uns für die Kommunikationsbedürfnisse von Parteien oder Ministerien als Redaktion nicht zuständig fühlen. Aber sind unempfänglich für kranke oder kriminelle Belohnungs- oder Züchtigungsversuche", kommentiert Patterer in „Morgenpost" der Kleinen Zeitung

 

 

 



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