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Wirtschaftsexperte Christian Helmenstein hat die Wiener Zeitung schon länger im Visier Wirtschaftsexperte Christian Helmenstein hat die Wiener Zeitung schon länger im Visier Economica
29 Jun
geschrieben von 

Der „neue“ Interessent

Unter reger öffentlicher Anteilnahme ist ein vermeintlich neuer Partner der gefährdeten Wiener Zeitung auf den Plan getreten. Wirtschaftswissenschaftler Christian Helmenstein erzählt indes im BB-Gespräch, dass er schon mit früheren Geschäftsführungen über ein neues ökonomisches Modell für die WZ verhandelt hat.

 

Ein vermeintlich neuer Name ist als potentieller Partner, Retter, Interessent an der existenzgefährdeten republikseigenen Wiener Zeitung aufgetaucht: Christian Helmenstein, Chefökonom der Industriellenvereinigung und Leiter und Gesellschafter des Forschungsverbunds Cognion, eines laut Eigendarstellung nicht gewinnorientierten Zusammenschlusses von Forschungsinstituten mit sozio-ökonomischer und naturwissenschaftlicher Schlagseite.
Während die IV bei den Plänen um die WZ keine Rolle spielt, tut das Cognion sehr wohl. Und der 1966 in Köln geborene Wirtschaftsexperte Christian Helmenstein ist als Player im Ringen um die älteste Tageszeitung der Welt ebensowenig neu wie das die Diskussionen um die Legitimität des Amtsblatts als wirtschaftliche Existenzgrundlage der WZ sind.
„Wir sind schon mit früheren Geschäftsführungen in Kontakt gestanden, um Möglichkeiten einer von der Politik unabhängigen Finanzierung für die Wiener Zeitung zu erörtern“, sagt Helmenstein im Gespräch mit BranchenBlatt.

Aktuelle Medienberichte, die auf einem gemeinsamen Presseauftritt Helmensteins mit WZ-Chefredakteur Walter Hämmerle beruhen, stellen eine Partnerschaft der Wiener Zeitung mit dem Cognion Forschungsverbund in Aussicht, mit dem Ziel, den Titel als Tageszeitung zu erhalten. Und Genaueres - wie diese Partnerschaft in etwa aussehen soll, wie ungefähr die Rolle Helmensteins / der Cognion definiert sein wird, ob und in welcher Form die Redaktion erhalten bleibt oder umgebaut würde etc. etc – kann derzeit einfach noch nicht abgesehen werden. „Das erste und letzte Wort hat der Eigentümer. Dieser hat in einer außerordentlich konstruktiven Sitzung gesagt, dass noch sehr viele Fragen wirtschaftlicher und rechtlicher - insbesondere arbeitsrechtlicher Art - geklärt werden müssen“, erklärt Helmenstein, solchermaßen der Spekulation des Standard, die geplante Kooperation werde realistischerweise auf eine Public Private Partnership hinauslaufen, die ultimative Bestätigung verweigernd.
Daten dagegen sind naheliegenderweise ein Thema: etwa für mögliche Synergien zwischen einer Redaktion, die Content generiert und disseminiert, und der Forschung, die Daten braucht. Aber auch hier ist rechtlich noch viel zu klären. „Was ich ausschließen kann, ist, dass wir kommerziell mit Daten handeln werden“, betont Helmenstein noch einmal.
Im Laufe des Julis weiß man vielleicht ein paar Dinge mehr.

 



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