Neue Meldestelle gegen Angriffe auf Journalisten Pixabay
04 Mai
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Neue Meldestelle gegen Angriffe auf Journalisten

Der Presseclub Concordia gab die Einrichtung einer Onlinemeldestelle bekannt.

In Kooperation mit den Experten des Vereins ZARA (Zivilcourage & Anti-Rassismus-Arbeit) hat man ein Meldetool entwickelt, bei dem Betroffene, aber auch Beobachterinnen und Beobachter von Attacken auf Journalistinnen und Journalisten diese Vorfälle anonym bekanntgeben können. Dabei geht es sowohl um Online- wie Offlinevorkommnisse. „Angriffe auf Journalistinnen und Journalisten sind ein Angriff auf die Pressefreiheit”, unterstrich dazu Concordia-Generalsekretärin Daniela Kraus bei der Präsentation der neuen Meldestelle. Hier trüge sowohl die Zivilgesellschaft wie die Politik eine Verantwortung, die allerdings vielfach noch nicht gesehen werde. So geben bei einer aktuellen, repräsentativen Gallup-Umfrage 62 Prozent an, dass ihnen die Bedrohungslage für Medienvertreterinnen und vertreter nicht bewusst sei, so Kraus. Auch das solle die neue Meldeoption ändern. Spätestens in einem Jahr will man eine erste Bilanz ziehen.
Die Bedeutung der Dokumentationsarbeit betonte auch ZARA-Geschäftsführerin Caroline Kerschbaumer: „Damit können wir das Bewusstsein für Einschüchterungsversuche von JournalistInnen schärfen.” Denn jedem und jeder müsse klar sein, dass durch die Gefahr einer Gewöhnung an Hasssprache auch die Gegenwehr sinke: „Hass im Netz kann ganz direkte Auswirkungen auf die Offline-Welt haben.”
Dass die Situation sich hier zuletzt massiv verschlechtert habe, schilderte Dieter Bornemann, Vorsitzender des ORF-Redakteursrats: „Einschüchterungen in der Berichterstattung sind mittlerweile an der Tagesordnung. […] Wenn wir nicht mehr frei berichten können, ohne Angst um unsere Gesundheit zu haben, dann läuft etwas sehr falsch in Österreich”, stellte Bornemann klar. Mittlerweile seien ORF-Teams bei Anti-Coronademos nur mehr durch Freiwillige besetzt, hätten Sicherheitsschulungen mit einem Deeskalationsexperten hinter sich und seien ohne ORF-Logo im Einsatz. „Es ist ein Problem, wenn normale journalistische Arbeit plötzlich zur Mutprobe wird”, so Bornemann.

apa

 



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