Plagiarius verliehen Aktion Plagiarus e.V.
19 Apr
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Plagiarius verliehen

In Deutschland wurde dieser Tage ein Preis mit einem weinenden und einem lachenden Auge vergeben.

Das lachende Auge ist einerseits dem dreisten, andererseits dem teilweise plumpen Vorgehen von Fälschern gewidmet. Das weinende Auge dagegen blickt auf oft minderwertige Qualität, die den ursprünglichen Markenentwickler verdrängen soll. Denn Plagiate sind heutzutage nicht nur einfach Fälschungen. Oft sind es auch als solche vermerkte Nachbauten, die aufgrund fehlender gewerblicher Patente ermöglicht werden. Oft dagegen bleibt es bei Fälschungen.
Denn: der Markt ist riesig. Im Jahr 2016 belief sich der globale Handel mit gefälschten Waren laut einer Studie von OECD und EUIPO auf 460 Mrd. Euro. Das entspricht rund 3,3 Prozent des weltweiten Handels. Ursprungsland Nummer 1 ist China mit 61 Prozent. Gefolgt von Deutschland mit 19 Prozent und Russland mit 12 Prozent.
Um diesen Plagiaten entgegenzutreten, wurde in Deutschland bereits 1977 der Negativpreis gegen dreisten Ideenklau, der Plagiarius, vergeben. Jahr für Jahr. Und auch 2021 bildet keine Ausnahme.
Auf den ersten Platz schaffte es diesmal ein Nachbau der Motorsäge Stihl MS 250 aus China. Gleiches Aussehen, gleiche Produktbezeichnung und nur leicht abgeänderte Markenname. Statt Stihl eben Sthil.
Der zweite Platz kommt ebenfalls aus China und ist die Reproduktion des elektrischen Bremsenentlüftungsgerät ERS 5. Jedoch entspräche dieses keinster Weise den gesetzlichen Vorschriften, hält der Verein fest. Die Verkabelung sei gefährlich, das Gerät enthalte Verunreinigungen, sei undicht und fehlerhaft beschriftet.
Der dritte Platz geht nach England. Dort kopierte man mit billigen Materialien die speziellen Schlaf-Sofas der Marke Up-Lift, die vom kroatischen Unternehmen Prostoria erzeugt werden.

 



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