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Handel ist sauer Pixabay
07 Apr
geschrieben von 

Handel ist sauer

Die Verlängerung des Lockdowns im Osten kommt beim Handelsverband nicht gut an. Vielmehr weist man darauf hin, dass diese Maßnahme 420 Mio. Euro pro Woche an Umsatzverlust bedeuten würde.

Und der Nutzen nicht wirklich deutlich würde. „Aus unserer Sicht ist die Entscheidung, Wien, Niederösterreich und das Burgenland im vierten Dauerlockdown zu halten, kaum noch argumentierbar. Mit jeder weiteren Einschränkung des öffentlichen Raums verlagert man das Ansteckungsgeschehen noch stärker ins Private – wo man eben nicht kontrollieren kann. Mittlerweile passieren laut den AGES-Clusteranalysen 70 Prozent aller Corona-Infektionen im Privatbereich und weitere 15 Prozent in der Freizeit. Den Handel, der kein Corona-Hotspot ist, zuzusperren, nur um die Mobilität der Menschen zu reduzieren – das ist nicht verhältnismäßig und das kann nicht der richtige Weg sein“, beklagt Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will. Das würde schon ein Blick über die Grenzen zeigen. Auch in Deutschland stiegen die Ansteckungszahlen, obwohl das Land im Dauerlockdown verharre.
Vom Verband wird nun ein längerfristiger Plan gefordert, um den stationären Handel zu retten. Dazu gehören nicht nur Maßnahmen, die in den Geschäften gesetzt würden. Auch die Corona-Hilfen müssten adaptiert werden. So fordert man eine Ausweitung des Kurzarbeitsbonus pro Mitarbeiter für die Händler im Osten. Außerdem sollte der Ausfallsbonus erhöht werden.
Kein geeignetes Mittel seien dagegen Eintrittstests, ist der Handelsverband überzeugt. Die will der Gesundheitsminister ja noch einmal durchsetzen, nachdem sie vom Bundesrat abgelehnt wurden. „Zutrittstests in den Geschäften würden kaum etwas an den Corona-Fallzahlen ändern, aber bis zu zwei Drittel aller Umsätze im Handel vernichten. Gerade für den Einzel- und Großhandel sind derartige Corona-Eintrittstests auch aufgrund der begrenzten Aufenthaltsdauer nicht notwendig. Diese sinnlose Maßnahme würde tausende Unternehmen in ihrer Existenz gefährden und zehntausende Arbeitsplätze kosten“, so Will.

 



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