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Homeoffice-Regeln sind fertig Pixabay
27 Jan
geschrieben von 

Homeoffice-Regeln sind fertig

Das Warten auf gesetzliche Regeln für Homeoffice-Arbeit hat ein Ende: Finanzminister Gernot Blümel, Arbeitsminister Martin Kocher (beide ÖVP) und die Sozialpartner haben am Dienstag eine Einigung erzielt.

Die Kernpunkte: Die Arbeit im Homeoffice bleibt weiterhin Vereinbarungssache, für Arbeitnehmer gibt es steuerliche Begünstigungen bis zu 600 Euro und Beschäftigte im Homeoffice sind unfallversichert.
Zuletzt war auch die Forderung vonseiten der Arbeitnehmervertreter diskutiert worden, dass Arbeitgeber ihren Mitarbeitern verpflichtend die Möglichkeit zum Homeoffice anbieten sollten, wenn das möglich ist. Eine solche Verpflichtung kommt nicht. „Wir haben vereinbart, dass Homeoffice weiterhin Vereinbarungssache zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer bleibt. Homeoffice bleibt weiterhin freiwillig”, sagte Kocher im Pressefoyer nach dem Ministerrat. Die Vereinbarung soll schriftlich erfolgen und von beiden Seiten unter Einhaltung einer einmonatigen Frist widerrufen werden können, hieß es in einer Mitteilung des Arbeitsministeriums. Auch freiwillige Betriebsvereinbarungen sollen möglich sein.
Weiter wird klargestellt, dass die Bereitstellung von digitalen Arbeitsmitteln durch den Arbeitgeber kein steuerpflichtiger Sachbezug ist. Zahlungen der Arbeitgeber zur Deckung der Mehrkosten im Homeoffice für Laptops oder Mobilgeräte sollen bis zu 300 Euro pro Jahr steuerfrei sein. Außerdem sollen Arbeitnehmer auch andere Aufwendungen bis zu 300 Euro als Werbungskosten absetzen können – in Summe also bis zu 600 Euro.
Auch betonte Kocher, dass Arbeitsinspektorate keinen Zutritt in die Wohnungen der Arbeitnehmer haben werden. Die Arbeitszeit werde genauso wie im Büro berechnet werden.
Finanzminister Gernot Blümel sagte, es gehe auch darum, in Zeiten der Pandemie Rechtssicherheit zu schaffen – sowie einen Anreiz, möglichst die Kontakte zu reduzieren und die Arbeit von zuhause aus zu ermöglichen. Im Jahr 2023 soll dann eine Evaluierung erfolgen, die Regelung soll ja über die Pandemie hinaus bestehen bleiben. Für den Staat rechnet Blümel aufgrund der vorgesehenen Steuererleichterungen mit Mindereinnahmen von bis zu 150 Mio. Euro pro Jahr.
Auch Gesundheitsminister Rudolf Anschober verwies auf die Bedeutung der Maßnahme für die Eindämmung der Pandemie. Man wisse, dass gerade im Frühling die Beanspruchung des Homeoffice eine „erfreulich starke” gewesen sei. Jetzt liege die Inanspruchnahme aber doch deutlich niedriger.

apa