Diese Seite drucken
Schwarz-Grün ist der Dezember Pixabay
11 Jan
geschrieben von 

Schwarz-Grün ist der Dezember

Die Regierungsmitglieder dominerten die politische Kommunikation zum Jahresende. In erster Linie zeichnet dafür das Corona Hin-und-Her verantwortlich.

Lockdown, Öffnung, Lockdown, Impfung, Verschärfungen, Druck zum Testen, Kontrolle – genug Stoff, um genug zu reden. Und zu streiten. Sogar innerhalb der Regierung. In der führte wieder einmal Bundeskanzler Sebastian Kurz das große Wort. Oder die meisten Reden. Jedenfalls führt er auch das APA-Comm Politikerranking dieses Monats mit 998 Beiträgen an. Dahinter, wie gewohnt, Prediger Rudi Anschober, der es diesmal auf 619 Beiträge brachte. Mit ähnlich großem Abstand schaffte es Grünen-Chef Werner Kogler diesmal vom achten auf den dritten Platz. Verantwortlich dafür einige Rügen, von denen er überzeugt war, sie öffentlich austeilen zu müssen. Eine traf Kurz, der wieder den Spruch von den Rückkehrern, die das Virus eingeschleppt hätten, auf das Tapet brachte. Eine andere FPÖ-Zweitbesetzung Herbert Kickl, dessen Auftritt in einer Sondersitzung des Nationalrats der Vizekanzler nicht goutierte. Schließlich traf es auch die ÖVP in ihrer Gesamtheit, weil sie die Aufnahme von Kindern aus den katastrophalen Lagern in Lesbos strikt ablehnt. Konsequenzen hatte aber auch dieser Punkt keine. Und ist heute schon wieder vergessen.
„Die Flex“ Karl Nehammer positionierte sich nach dem dritten Platz im November zuletzt wieder auf dem Vierten. Mit 346 Beiträgen war er diesmal zwar zurückhaltender, aber eben immer dabei, wenn es sich um Corona drehte. Nicht zuletzt zeigte auch der Terroranschlag in Wien noch Nachwehen.
Der oberösterreichische Landeshauptmann Thomas Stelzer kam mit 241 Beiträgen auf Platz Fünf. Hatte er doch auch ein bisschen Erklärungsbedarf angesichts gehäufter Infektionen in seinem Bundesland. Erklärungsbedarf anderer Art sah sich Bildungsminister Heinz Faßmann gegenüber. Und zwar: Wie geht es mit den Schulen weiter? Die Antworten fielen im Dezember noch mäßig aus, weshalb er mit 233 Beiträgen den sechsten Platz belegte.
Auf Rang Sieben immerhin die erste Oppositionspolitikerin: SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner. Auch sie äußerte sich in ihren 219 Beiträgen in erster Linie zu Corona. Ebenso wie Tourismusministerin Elisabeth Köstinger, die mit 218 Beiträgen nur knapp hinter Rendi-Wagner zu liegen kam. Sie ist auch diejenige mit den stärksten Zuwachs an Beiträgen. Verantwortlich dafür der innerschwarze Streit mit Nehammer darüber, wer denn nun beim Raus-, Rein-, Rüber- oder Hindurchtesten kontrollieren soll.
Mit 212 Beiträgen stieß Umweltministerin Leonore Gewessler vom 15. auf den neunten Platz vor. Sie schaffte es vor allem mit der Waldviertelautobahn, beziehungsweise deren Nicht-Bau, sowie mit ihrem Prestige-Projekt, dem 1-2-3-Ticket, das noch immer auf wackeligen Beinen steht, in die Medien. Die Top Ten beschließt Tirols Landeshauptmann Günther Platter, der in seinen 204 Erwähnungen in erster Linie um das Schifahren kämpfte.