Italien will europaweites Verbot von Weihnachts-Skiurlauben Pixabay
24 Nov
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Italien will europaweites Verbot von Weihnachts-Skiurlauben

Die italienische Regierung will Kontakt zu den alpinen Nachbarländern, darunter Österreich, aufnehmen, um über eine mögliche Schließung der Skipisten über die Weihnachtszeit zu diskutieren.

Ziel sei, auf europäischer Ebene Skiurlaub zu verbieten und die Verbreitung der Coronavirus-Epidemie zu verhindern, berichtete die römische Tageszeitung La Repubblica.
Laut der italienischen Regierung sollten die Skipisten erst Ende Jänner geöffnet werden, wenn die Infektionszahlen sinken und die EU-Länder mit Impfkampagnen beginnen können. Angesichts der noch hohen Zahl von Neuinfektionen und Todesopfern in Italien dürfe es über die Weihnachtszeit zu keiner Lockerung der Anti-Covid-Maßnahmen kommen. Die Gefahr sei ansonsten, dass Italien nach den Feiertagen im Jänner mit einer dritten Coronavirus-Infektionswelle konfrontiert sei.
Die Regierung von Premier Giuseppe Conte prüft diese Woche die Anti-Covid-Maßnahmen, die für die Weihnachtszeit gelten sollen. Einen Beschluss muss die Regierung bis zum 3. Dezember ergreifen. An diesem Tag läuft die Verordnung aus, mit der in Italien das sogenannte Ampel-System aus gelben, orangen und roten Regionen eingeführt worden ist.
Sechs norditalienische Regionen, darunter Österreichs Nachbarregionen Trentino Südtirol und Friaul Julisch Venetien, appellierten an die Regierung in Rom zum Verzicht auf ihre Pläne. Die Gefahr sei, dass die Wirtschaft in den Berggebieten in eine noch tiefere Krise stürze.
„Die Skipisten über die Weihnachtsfeiertage zu schließen, bedeutet, die Berggemeinden zum Tode zu verurteilen. Während man in Österreich, in der Schweiz und in Frankreich Ski fahren wird, will die Regierung in Italien alles schließen. Dabei haben die norditalienischen Regionen Anti-Covid-Vorkehrungen für die Skianlagen entworfen, dank denen man in voller Sicherheit Ski fahren kann”, betonte Massimo Sertori, Beauftragter für die Berggemeinden der Region Lombardei.
Der Obmann des Fachverbandes der Österreichischen Seilbahnen in der Wirtschaftskammer, Franz Hörl, zeigt sich indes „grundsätzlich optimistisch”, was einen Saisonstart im Dezember betrifft. Er habe die Hoffnung auf eine Weihnachtssaison nicht aufgegeben, zeigte sich Hörl im APA-Gespräch kämpferisch. Die Skigebiete hätten „ihren Beitrag geleistet”, man wolle „kein Geld vom Staat, sondern sobald wie möglich wieder die gewohnt hohen Leistungen erbringen”.
Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) gab für die Wintersaison die Devise „Aufsperren” aus. Dafür sei laut Platter vor allem der beantragbare Fixkostenzuschuss ein wichtiges Werkzeug. „Damit ist gewährleistet, dass die Betriebe bei schlechter Auslastung nicht auf den Kosten sitzenbleiben”, meinte er.

apa