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Trump: Business as Usual Pixabay
16 Nov
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Trump: Business as Usual

Der amtierende US-Präsident Donald Trump hat am Sonntag in einem Tweet erstmals geschrieben, dass sein Herausforderer Joe Biden die Präsidentenwahl gewonnen habe – aber zugleich seine Vorwürfe bekräftigt, dass die Abstimmung manipuliert gewesen sei.

„Er hat gewonnen, weil die Wahl manipuliert war”, schrieb Trump im Wortlaut – als Reaktion auf einen Tweet, in dem sich ein Fox-News-Moderator wunderte, wie Biden vorn liegen könne, wenn er einen schwachen Wahlkampf geführt habe.
Trump wiederholt damit seine nach wie vor nicht belegten Vorwürfe, dass keine Wahlbeobachter zugelassen worden seien und eine bei der Auszählung verwendete Software die Ergebnisse verfälscht habe. Trumps Anwälte führen diverse Klagen im mehreren Bundesstaaten. Erst in der Nacht auf Sonntag legte er den rechtlichen Kampf um die Wahlergebnisse in die Hand seines langjährigen Anwalts und Weggefährten Rudy Giuliani.
Biden kommt nach der Wahl nach Berechnungen von US-Medien auf 306 Stimmen von Wahlleuten, während für einen Sieg 270 notwendig sind. Sein Vorsprung gilt aus ausreichend, um Neuauszählungen und auch einem Teilerfolg bisheriger Trump-Klagen standzuhalten.
Unterdessen will die rechtsextreme US-Organisation Proud Boys nach den Worten ihres Chefs Enrique Tarrio bei ihrem Einsatz für Trump als US-Präsidenten nicht zur Gewalt greifen. „Wir werden friedlich bleiben, definitiv”, sagte Tarrio dem Tagesspiegel am Rande einer Demonstration für Trump in Washington. Wenn sich Joe Bidens Wahlsieg bestätigen sollte, würden die Proud Boys „ein Bier trinken und rausgehen, protestieren”, und zwar definitiv „friedlich, aber kraftvoll”. Trump hatte im Wahlkampf in einem TV-Duell mit Biden in Richtung der Proud Boys erklärt, sie sollten sich „bereit” halten. Das war von einigen als Billigung von Gewalt interpretiert worden, zumal die Organisation auch mit gewalttätigen Unruhen wie in Charlottesville in Verbindung gebracht wird.

apa