Maskenpflicht auf Österreichisch Pixabay
24 Apr
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Maskenpflicht auf Österreichisch

Um sich wieder freier bewegen zu können, akzeptieren die Österreich die Auflage eines Mund-Nasen-Schutzes.

Gut 76 Prozent finden dies angemessen, um die Krise zu überwinden, fand das Markt- und Meinungsforschungsinstitut Marketagent in einer Umfrage heraus. „Unter den Frauen halten sogar fast 8 von 10 die Maßnahme für sinnvoll (79 Prozent). Gut jede zweite Österreicherin nutzt dabei bevorzugt eine selbstgemachte Mund-Nasen-Maske (51 Prozent), während diese sich unter den Männern etwas geringerer Beliebtheit erfreuen (37 Prozent)“, so Geschäftsführer Thomas Schwabl.
Man legt mittlerweile auch schon gewisse Erwartungen an das Ding an. Das wichtigste sei eine gute Passform, antworteten 86 Prozent. Für 74 Prozent ist zusätzlich das Material relevant. Außerdem soll der Schutz wiederverwertbar sein (86 Prozent) und aus inländischer Produktion (62 Prozent) sowie nachhaltiger Produktion (58 Prozent) stammen.
Der Sinn der Maßnahme darf allerdings nach den Befragungsergebnissen angezweifelt werden. Denn der Umgang mit dem Accessoir stellt sich als typisch österreichisch heraus. Nur 21 Prozent waschen die Maske nach jeder Verwendung. Genauer: 27 Prozent der Frauen und nur 14 Prozent der Männer. 56 Prozent raffen sich erst nach zwei- bis fünfmaliger Verwendung auf, die Maske zu wechseln oder zu waschen. 14 Prozent haben bisher überhaupt darauf verzichtet. Eigentlich kein Wunder, denn „Mehr als jeder Zweite empfindet den Mund-Nasen-Schutz als Störfaktor“, so Lisa Patek, Marketingleiterin von Marketagent
Obwohl das Tragen von Masken unter Medizinern umstritten ist und die erhobene Praxis nicht gerade für einen besonderen Schutz spricht, wird zumindest das Sicherheitsgefühl erhöht. 62 Prozent fühlen sich dadurch beim Einkaufen sicherer. 80 Prozent wollen hier auch eine Lockerung der Maßnahmen. 54 Prozent finden sich mit dem schrittweisen Vorgehen ab, 26 Prozent wollen eine vollständige Öffnung.
Während sich die Österreicher scheinbar irgendwie mit den Masken abfinden, stehen sie Tracking-Apps skeptisch gegenüber. Nur 30 Prozent halten eine solche App für sinnvoll. 55 Prozent jener, die bisher noch keine solche App heruntergeladen haben, würden dies auch zukünftig nicht tun.
58 Prozent ist der Eingriff in die Privatsphäre zu hoch, 56 Prozent fürchten um ihre Daten, 44 Prozent um die Verwendung ihrer Daten. 45 Prozent behagt es nicht, dass dafür die Standortfreigabe sowie Bluetooth dauernd aktiviert sein muss. 53 Prozent meinen, es gäbe keine Notwendigkeit, die App zu installieren, da sie ohnehin den Sicherheitsabstand einhalten würden. Und 27 Prozent sehen darin schlicht überhaupt keinen Nutzen.

 

Studiensteckbrief:

Methode: Computer Assisted Web Interviews (CAWI)
Instrument: Online-Interviews über die Marketagent reSEARCH Plattform
Erhebungszeitraum: 16.04.2020 – 20.04.2020
Sample-Größe: n = 500 Netto-Interviews
Kernzielgruppe: Personen im Alter zwischen 14 und 75 Jahren
Quotensteuerung: Sample repräsentativ für die österreichische Bevölkerung