10. August 2021

Der Neue

Eigentlich war es eine fade Wahl. Denn egal, wer es wird – die wichtigsten Themen sind vorgegeben. Da wäre einmal der ORF Player. Der muss nun an den Start gebracht werden, egal, wie der Name des Generaldirektors lautet. Dann der neue Newsroom. Das Projekt ist nun da, fast fertig und muss mit Leben gefüllt werden. Alternative: Keine. Schließlich das neue ORF Gesetz. Hier schreibt die Anstalt immer fleißig mit. Aber im Kern braucht es: Mehr Bewegungsfreiheit in den digitalen Medien. Finanzielle Absicherung.
Die Konzepte waren daher auch relativ ähnlich. Weißmann betonte noch die Unternehmenskultur. Mehr Verantwortung für die Hierarchien nach der Generaldirektion. Mehr Transparenz. Ob das Wahlkampfgeplänkel oder ernst gemeint ist, wird man sehen.

Es war schon keine wirkliche Überraschung mehr. Nachdem fünf Kandidaten zum Hearing – warum auch immer – angetreten sind, wurde Roland Weißmann mit 24 Stimmen zum nächsten Generaldirektor des ORF gewählt.

Dass durch das Land ein tiefer Riss geht, ist mit freiem Auge und auch ungeputzten Ohren zu erkennen. Dazu macht sich eine immer größere Orientierungslosigkeit breit.