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12 Sep
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Clinton liest Clinton

Die demokratische Politikerin blätterte sich bei der Biennale Venedig durch jene 62.000 Mails, die sie das Amt der US-Präsidentin gekosten haben, und las daraus laut vor.

Es spricht für psychische Robustheit, dass Hillary Clinton über die bitterste Niederlage ihrer politischen Laufbahn lachen kann: In Venedig, wo sie an einem Wirtschaftstreffen teilnahm, besuchte sie die Ausstellung des US-Künstlers Kenneth Goldsmith im Cinema Teatro Italia. Dieser hat 62.000 Seiten der strittigen E-Mails, die Clinton zwischen 2009 und 2013 über ihren privaten, ungesicherten Account verschickt hatte, ausgedruckt und stellt sie, zu riesigen Papierstapeln formiert, unter dem Titel „HILLARY: The Hillary Clinton Emails“ im Cinema Teatro Italia aus. Diese Emails hatten, neben der amerikanischen Wahlarithmetik, Clinton 2016 das Amt der US-Präsidentin gekostet, da sie ihrem Kontrahenten Donald Trump ermöglichten, ihr einen unverantwortlichen Umgang mit Staatsgeheimnissen zu unterstellen und damit Propaganda zu machen.

Clinton nahm im Cinema Teatro Italia hinter einer Replik des massiven Oval Office-Schreibtischs Platz, blätterte eine Stunde lang in den Mails und las laut daraus vor. Besucher der Ausstellung waren amused, Anhänger Donald Trumps weniger.