Es gibt im Leben eines Pop-Journalisten sicher anregendere Aufgaben als ein neues Album von DJ Ötzi besprechen zu müssen, um das eh noch euphemistisch auszudrücken. Andreas Rauschal schafft das in der Wiener Zeitung mit Grandezza und Espirit; ein bisschen boshaft vielleicht - und doch ganz ohne billig zu denunzieren. „Gerade in Hinsicht auf Gefühle und Pathos haben DJ Ötzi und sein Team keinen Genierer, wobei poprockende Stromgitarrenschlager wie ,Das kann uns keiner nehmen' auch nicht unbedingt schlechter ausgefallen sind als die letzten Erzeugnisse von U2 oder Coldplay", heißt es da etwa. Oder: „Diesmal hat sich der heute 50-jährige ehemalige Club-Animateur und spätere Garant für Hüttengaudi auf Hütten zwischen Mayerhofen, Saalbach-Hinterglemm und Cortina d’Ampezzo - und Florian Silbereisen sei Dank auch in Wohnzimmern bis hinauf nach Brömsenknöll und Siezbüttel - selbst als Co-Autor von acht der insgesamt 14 Stücke verdingt. Die Ergebnisse sind laut Begleittext ,offen, ehrlich' und ,authentisch‘, worüber man aber noch diskutieren müsste. Bekanntlich ist die Schlagerbranche ungefähr so ehrlich wie die Gesamtheit der Werbeindustrie und Teile der Hütchenspielerszene. So authentisch wie eine Plastikpalme auf dem Patscherkofel ist sie sowieso."
Jawohl, hier wird Werbung gemacht. Für eine Geschichte, die wir herausragend finden (nein, hier muss es heißen, die ich herausragend finde). Eine Sternstunde des Journalismus. Genug geschwafelt - einfach lesen und genießen.
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