Man wusste seit Längerem, dass diese Nachricht bald einmal kommen würde. Wenn sie dann mit sturer, unerbittlicher Finalität Tatsache ist, ist die Bestürzung dennoch tief: Elfriede Mayröcker, eine der großen Stimmen der österreichischen Lyrik, ist im Alter von 96 Jahren in Wien gestorben. Ein schöner und umfassender Nachruf ist auf orf.at zu lesen; Kollegen äußern auf Twitter ihre Gedanken. Häufig wird dabei übrigens - wie hier vom bosnisch-deutschen Autor Saša Stanišić Mayröckers Gedicht „was brauchst du“ zitiert, das sie 1995 für den Wiener Literaturwissenschaftler Heinz Lunzer geschrieben hat.
Der Grazer Schriftsteller Clemens Setz zitiert wiederum aus dem eher frühen „Die Eisenbahnen“, weiters eines von vielen Gedichten, die Mayröcker ihrem 2000 verstorbenen Lebensgefährten Ernst Jandl gewidmet hat: „würde alles tun für dich wenn du nur lebtest“, und dazu einzelne Zeilen, die sich in seiner obersten Etage eingenistet haben.
Auch HBP Alexander Van der Bellen hat Betroffenheit geäußert. Die Prominenz aus der Tagespolitik, insbesondere der Regierung, hat sich zur Stunde (12:45 Uhr) dagegen noch nicht geäußert. Ist vielleicht auch besser so.
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