Kino III: Blockbuster türmen sich Star Movie
25 Feb
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Kino III: Blockbuster türmen sich

Mit einem gewissen Optimismus blicken die Kinoketten in die Zukunft. Wenn ein Ende des Lockdowns abzusehen ist.

Denn, so Star Movie Geschäftsführer Hans-Peter Obermayr, die Kinobranche sei grundsätzlich gut aufgestellt. „Es gibt viele gesunde innovative Unternehmen“. Aber natürlich auch Mitbewerber, die schon vor Corona angeschlagen waren. Die dürften es auch nach der Krise schwer haben.
Star Movie, die Marke hat sich am Lande etabliert. Nachdem reihenweise die Kinos in den Zentren der Städte und Dörfer schlossen, blickten Filmfans plötzlich durch die Finger. Star Movie schloss dieses Nachfrageloch mit modernen Kinos, die im Zentrum von Konglomeraten postiert sind. Hier bietet man neben Blockbuster auch Schmankerl und Oper.
Und das soll auch nach der Öffnung so weiter gehen. Dafür benötige es allerdings zwei Dinge: „Große Filmstarts – hier sind wir in Österreich vor allem von der Situation in Deutschland und den USA abhängig – und praktikable Sicherheitskonzepte. Kein einziges Corona-Cluster ist weltweit auf ein Kino zurückzuführen. Die Politik in Österreich ist aber eine andere, da Kino leider mit einer Veranstaltung gleichgesetzt wird. Daher rechnen wir mit einer Wiedereröffnung erst im späteren Frühjahr“, so der Star Movie Geschäftsführer.
Die Politik beziehungsweise deren Vorgaben werden auch weiterhin eine große Rolle spielen. Denn die Frage wird sich stellen: Wieviele Menschen dürfen ins Kino und unter welchen Voraussetzungen? „Muss man sich für einen Kinobesuch freitesten, FFP2 auch im Saal tragen oder darf man neben seiner Begleitperson nur mit Abstand sitzen, wird es viele geben, die vorerst nicht ins Kino gehen. Daher wird es besser sein, vielleicht etwas später zu öffnen, jedoch mit marktattraktiven Rahmenbedingungen wie etwa im Sommer 2020“, schätzt Obermayr. Dürften die Kinos zur Hälfte gefüllt werden, wäre immerhin schon eine Kostendeckung möglich. Die Erfahrungen aus dem Sommer würden zudem zeigen, ist Obermayr überzeugt, dass die Kinos ihre Hausaufgabe gemacht hätten und für sichere Atmosphäre gesorgt hätten: „Alle sieben bestehenden Star Movie Standorte waren bis vor den behördlichen Schließungen kerngesunde Unternehmen. Natürlich haben uns die Schließungen aber schwer geschädigt. Wir haben betreffend sicherem Ablauf bereits im Sommer 2020 gezeigt, dass großes Kino dank einer Reihe von Maßnahmen wie High End Lüftungsanlagen mit 100 % Frischluft im Kinosaal, entzerrten Beginnzeiten, automatischen Abstandsregelungen im Kinosaal auch in Pandemiezeiten sicher möglich und trotzdem höchst komfortabel sein kann.“
Hans Peter Obermayr c Star MovieIn anderen Bereichen sieht Obermayr die Politik immerhin in Bewegung. So sei Kurzarbeit und Fixkostenzuschuss schnell beschlossen worden. Eine Voraussetzung, um überhaupt an Weitermachen denken zu können. Mit dem nächsten Lockdown gab es auch prozentuale Umsatzersätze. Nun gehe es aber darum, die Hilfen zu verlängern. Mit Ende Februar sind die Kinos immerhin bereits vier Monate geschlossen und März wird wohl mindestens noch dazukommen.
Zudem erwuchs während der Schließungen eine neue Konkurrenz: Die Streamingportale. Netflix und Disney+ gab es zwar auch schon vorher. Jetzt drängen aber auch noch HBOMax oder Paramount+ in den Markt. Und AppleTV ist so ebenfalls gezwungen, sein Angebot zu attraktivieren. Doch im Bemühen der Studios, ihre digitalen Bibliotheken zu füllen, wo bleiben da die Kinos? Obermayr sieht die neuen Rahmenbedingungen eher gelassen. Dass der Eine oder Andere nun seinen Film digital zur Premiere brachte, schreibt er den Ausnahmebedingungen zu. „Die Studios stehen unter enormen wirtschaftlichen Druck, jedoch ist ihnen bewusst, dass Marken im Kino gemacht werden und der Prokopf-Umsatz im Kino am größten ist. Klar ist, nach der Krise wird das Auswertungsfenster dynamischer werden. Filme, die im Kino nicht so erfolgreich sind, werden schneller digital verfügbar sein. Für große Filme bleibt das Kino die Auswertungslokomotive.“
Und er verweist jetzt schon auf das, was da komme. Wenn die Kinos wieder öffnen. Denn mittlerweile habe sich eine ganze Latte an Blockbustern angesammelt. Die eben nicht für den Kampf am Streamingmarkt verfeuert wurden. Sondern lieber verschoben. „Wenn es wieder losgeht, wird man in den ersten zwölf Monaten nach Öffnung ein fulminantes Blockbuster-Feuerwerk erleben, wie es noch nie da war. Wir freuen uns 2021 zB noch ganz besonders auf James Bond – Keine Zeit zu sterben, den neuen Eberhofer Kaiserschmarrndrama, das neue Kinoabenteuer der Minions, Tom Cruise in Top Gun Maverick und viele viele mehr“, macht der Star Movie-Chef schon Appetit auf die große Leinwand.

 



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