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Fürf viele Waisenkinder wurde nach dem Krieg die Kinderrepublik Gaudiopolis in Budapest zur Zufluchtsstätte Fürf viele Waisenkinder wurde nach dem Krieg die Kinderrepublik Gaudiopolis in Budapest zur Zufluchtsstätte ORF/PitchTV/Gennadiy Glavitskiy
26 Jan
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Trauriger Gedenktag

Auch in Zeiten der Corona-Maßnahmen wird weltweit am 27. Januar den Opfern des Nationalsozialismus gedacht.

Das Datum markiert die Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau durch die Rote Armee 1945. Sie finden noch 7.000 Gefangene in den Lagern vor. Und 600 Tote. Rund noch einmal so viele sterben in den ersten Tagen der Befreiung aufgrund der Entkräftung.
Außerdem entdeckt die Rote Armee zehntausende Paare von Schuhen, hunderttausende Kleidungsstücke und Anzüge und mehr als sieben Tonnen an Menschenhaaren. Wichtige Beweisstücke für die Verbreschen der Deutschen gegen die Menschheit.
Die Verbrecher konnten nur langsam und lückenhaft zur Verantwortung gezogen werden. Im Rahmen der Auschwitzprozesse wurde allerdings erstmals breit über die Taten gesprochen. Dennoch konnte etwa Josef Mengele seiner Verantwortung entgehen und starb 1979 in Brasilien.
Auschwitz-Birkenau war zwar das größte Lager, jedoch erst der Anfang. Bis Kriegsende wurde von den Alliierten ein Lager nach dem anderen befreit.
Auch an diesem Holocaust-Gedenktag werden zahlreiche Veranstaltungen durchgeführt, die sich mit der Forschung rund um den Holocaust beschäftigen. Aufgrund der Corona-Maßnahmen in erster Linie online.
So lädt erinnern.at gemeinsam mit dem Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust Studien zum Webinar. Der erste Teil startet um 17:00 Uhr und beschäftigt sich mit dem Arbeits- und Vernichtungslage Auschwitz in mehreren Facetten. Der zweite Teil ab 19:00 Uhr präsentiert Programme zur Prävention von Antisemitismus durch Bildung. Das Webinar wird über Zoom abgehalten und auch live über die Facebookseite von erinnern.at übertragen.
Um 17:00 Uhr ist Künstler und Holocaust-Überlebender Frederick Terna zu Gast bei Markus Priller und Iris Singer. In dem Gespräch geht es um seine Erlebnisse im Holocaust, um die Erinnerungs- und Gedenkkultur, Migration und Identität. Wer dabei sein will: Anmeldung unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! . Die Veranstaltung findet Online statt.
Auch der ORF widmet dem Gedenktag einen Programmschwerpunkt. Heute, am 26. Jänner, erzählt ORF 2 unter dem Titel Vergiss nicht deinen Namen die Geschichte von Robert Perels. Er wird als Fünfjähriger in einen Eisenbahntransport Richtung Auschwitz verfrachtet. Doch seiner Mutter gelingt es, ihn während eines kurzen Halts aus dem Zug zu werfen.
Am 29. Jänner erinnert Universum History an Gaudiopolis. Es war der Name der Kinder- und Jugendrepublik in Budapest, die Gábor Sztehlo ins Leben rief. Von 1945 bis 1950 wurde die Republik zum Ort der Hoffnung für viele Waisen. Sztehlo gründete bereits während des Krieges Kinderheime und rettete jüdischen Kindern das Leben.
In Reise ohne Rückkehr macht sich ORF-Redakteur Klaus Ther am 31. Jänner auf Spurensuche nach seiner Urgroßmutter. Sie wurde in Schloss Hartheim ermordet.
ORF III setzt am 30. Jänner einen vierteiligen zeit.geschichte-Schwerpunkt zum Thema. Gestartet wird mit Flucht vor Hitler – Die Wiener in China. Rund 4.000 Wiener und Wienerinnen fanden in Shanghai Zuflucht. Doch während des Krieges entstand auch hier eine Art Ghetto. Es folgen die Dokumentationen Anne Franks Wiener Stiefschwester, Die Wahrheit über den Holocaust und Die Befreiung Buchenwalds.