Mulan feierte seine Premiere auf der Streamingplattform Mulan feierte seine Premiere auf der Streamingplattform Walt Disney Company
15 Jan
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Film-Reichtum

Eine ungewisse Zukunft. Eine düstere. Eine teure. Dieses Szenario liegt über jenen Häusern, die man früher gerne als Lichtspieltheater bezeichnete. Das Kino hat es im Krisenjahr besonders hart getroffen.

Kaum Öffnungstage, dann nur spärlich besetzt. Kaum Blockbuster. Wozu auch? Die hätten ja doch nichts eingespielt. Das Ende der Kinos?
Das gilt es erst abzuwarten. Zumindest eine Studie aus Deutschland legt nahe, dass die Sehnsucht nach Kino nach wie vor vorhanden ist. Laut einer von Norstat für den Playboy durchgeführten Umfrage würden die Deutschen Blockbuster lieber im Kino als zu Hause sehen. 23 Prozent erklärten zudem, nach Ende der Beschränkungen häufiger ins Kino gehen zu wollen. Und über ein Drittel wäre sogar bereit, mehr Geld für ein Ticket abzulegen.
Allerdings: Dies sind Versprechungen für die Zukunft. Bereits konkret erwächst den Kinos eine Konkurrenz in den zahlreichen Streamingdiensten, die noch dazu oft den produzierenden Studios gehören. Was das für Auswirkungen haben kann, hat Disney mit Mulan gezeigt. Der Film feierte seine Premiere auf Disney+. Und das zu Preisen, von denen Kinos nur träumen können. Gerade in der Krise konnten die Streamer in Europa noch einmal deutlich ihre Abonnentenzahlen erhöhen. Laut oben genannter Studie lassen mehr als die Hälfte der Deutschen zwischen 5 und 25 Euro pro Monat für Streamingplattformen springen. Hauptsächlich, um auch dort Blockbuster konsumieren zu können. Und die jüngste „Programmpräsentation“ von Netflix zeigt, wohin die Reise geht. Demnach soll jede Woche zumindest ein neuer Blockbuster auf die Plattform gehievt werden.
Dagegen scheint allerdings die Konkurrenz von TV zu schwinden. TV, das ist live, Nachrichten, Shows, eventuell noch Dokumentationen und Kultur. Wobei der Stellenwert der Mediatheken für die Sender wächst. In Deutschland gaben jedenfalls die Befragten der Norstat Studie an, Streaming 2021 am häufigsten nutzen zu wollen. Konkret waren es 30 Prozent. Lineares TV wollen 12 Prozent häufig nutzen, die Mediatheken 17 Prozent. Kino kommt immerhin auf 23 Prozent.

Die erfolgreichsten Kinofilme
So schnell wird es also nicht vorbei sein mit den Filmtheatern. Vernachlässigen sollte man auch nicht, welche wirtschaftliche Kraft hinter dieser Industrie steht. Allerdings, zugegeben, nur bei weltweit einsetzbaren Blockbustern. Diese können allerdings für einen wirklichen Geldregen sorgen. Das zeigt ein Blick auf die erfolgreichsten Filme aller Zeiten, die von statista zusammengetragen wurden. Angeführt wird das Ranking von Action-Heroes, die wohl in jedem Kulturkreis verstanden werden. Auf Platz Eins rangiert Avengers: Endgame mit einem Einspielergebnis von 2,8 Mrd. Dollar. Dahinter folgt gleich Avatar mit rund sieben Millionen weniger. Auf Platz Drei rangiert das Liebesmelodram, das mit einem Schiffsuntergang verknüpft wurde: Titanic spielte immerhin noch 2,5 Mrd. Dollar ein.
Der erste Star Wars-Film findet sich bereits an der vierten Stelle. Allerdings kein klassischer, sondern mit Das Erwachen der Macht einer aus der endlosen Serie der Follow-Up Movies. Immerhin spielte der 2,1 Mrd Dollar ein. Und liegt damit knapp vor Avengers: Infinity War mit rund 2 Mrd. Dollar. Es folgt Jurassic World mit rund 1,6 Mrd. Fast unpassend und wie aus einer anderen Welt platzt da das Remake von Der König der Löwen hinein. Immerhin spielte man damit nur 20 Mio. Dollar weniger ein als mit Jurassic World.
Erfolgreichste Serie sind jedenfalls die Avengers. Den sie besetzen auch den achten Platz mit ihrem ersten Film und 1,5 Mrd. Dollar Einspielergebnis. Gerade noch um die eine oder andere Million können sie Fast & Furious 7 auf Distanz halten. Die Top Ten komplettiert das Disney-Werk Frozen 2 mit 1,45 Mrd. Dollar Einspielergebnis.