Kinos schreien um Hilfe Pixabay
13 Jan
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Kinos schreien um Hilfe

Schon länger nichts mehr gehört, melden sich nun die Filmstätten umso lauter zurück. Konkret: Die IG Programmkino fordert von Vizekanzler Werner Kogler einen, wie sie es bezeichnen, Rettungsschirm.

Darunter versteht die IG nicht nur Finanzierung für die schwergebeutelte Branche, die in diesem Jahr einen Umsatzeinbruch von 73 Prozent hinnehmen muss. Sie versteht darunter auch Kriterien, die eine mittelfristige Planbarkeit erlauben. Und eine zumindest Gleichstellung mit den Seilbahnbetrieben. Denn in den Kinos würden die Menschen nicht so eng aneinander sitzen, nicht reden, nicht schnaufen aber trotzdem Masken tragen müssen.
Nicht zuletzt deshalb sieht man auch die Eintrittstests problematisch. Entscheidet man sich doch zumeist kurzfristig für einen Kinobesuch. Die Eintrittstests stellen da zusätzliche Hürden dar. Schwierig wird es auch mit den Ausgangsbeschränkungen. Sollten diese wieder ab 20:00 Uhr gelten, wäre dies für Kinos ein weiterer finanzieller Schlag.
Die IG Programmkino erstellte auf Basis dieser Überlegungen einen Forderungskatalog, mit dem man sich auch als Vertreter der Landkinos und Multiplexe versteht. In dem finden sich die folgenden Punkte:
- Klare Rahmenbedingungen für die Wiedereröffnung unabhängig von deren Zeitpunkt.
- Evidenzbasierte Kriterien für zukünftige regionale oder gesamtstaatliche Verschärfungen oder Lockerungen.
- Falls ein nächtliches Ausgangsverbot bestehen bleibt, eine flexible Handhabung für Zuschauer von Kulturveranstaltungen mit einem letztmöglichen Vorstellungsbeginn um 20.00.
- FFP2-Maskenpflicht statt Testverpflichtung.
- Sollte es zu „Eintrittstests“ kommen, die von der IG abgelehnt werden, werden niedrige Barrieren für allfällig nachzuweisende Tests (Gratistests für Kulturbetriebe, Zulassung von direkten Tests vor Ort, praktizierbare Regelungen) gefordert. Unabhängig davon lehnt man es ab, behördliche Aufgaben zu übernehmen und allfällige Testzertifikate kontrollieren zu müssen.
- Keine Schlechterstellung der Veranstaltungsbetriebe im Vergleich zur Gastronomie.
- Einen Rettungsschirm für die gesamte Kinolandschaft. Dieser muss auch die Multiplexe umfassen, denen aufgrund ihres großen Geschäftsvolumens mit dem Umsatzersatz im zweiten Lockdown nur unzureichend geholfen war und denen auch bis in das Frühjahr hinein weitgehend die Blockbuster fehlen.
- Ein Mehrjahreskonzept zur finanziellen Absicherung der Programmkinos. Die finanziellen Mittel des Bundes seien über mehr als ein Jahrzehnt hinweg nicht valorisiert worden.