Streifen wie der Marvel-Superheldenfilm Black Panther oder der Pixar-Animationsfilm Coco waren an den Kinokassen sehr erfolgreich und haben gezeigt, dass die Repräsentation verschiedener Bevölkerungsgruppen profitabel ist, wie eine Studie der University of California, Los Angeles zeigt.
Studienautor Yalda T. Uhls gibt zu bedenken, dass Vielfalt authentisch und nicht nur oberflächlich angedeutet sein muss. „Zahlenmäßige Repräsentation vor und hinter der Kamera ist zwar wichtig, aber wirklich entscheidend ist die Ermächtigung von Menschen mit verschiedenen Hintergründen. Zum Beispiel müssen unter Autoren unterschiedliche Meinungen erlaubt sein und ein weites Netz beim Casting ausgeworfen werden“, fordert der Wissenschaflter.
Insgesamt 109 Filme aus den Jahren 2016 bis 2019 haben die Forscher analysiert. Sie haben geschätzt, wie sich Vielfalt auf das Einspielergebnis auswirkt. Der Studie zufolge verlieren vor allem Blockbuster mit einem hohen Budget Einnahmen, wenn sie keine Repräsentation von verschiedenen Gruppen von Menschen bieten. Bei Kosten von 159 Mio. Dollar lassen sich Studios in diesem Fall etwa 32 Mio. Dollar, also 20 Prozent des Budgets, entgehen.
„Eine Geschichte ohne authentische Inklusion bei Ethnien, Geschlechtern und sexuellen Ausrichtungen kann sofortige und signifikante Kosten haben“, sagt Gerald Higginbotham, Koautor der Studie. Filme mit niedrigem Budget bieten meistens mehr Diversität als Blockbuster. Ein Beispiel ist der Oscar-Gewinner Moonlight aus dem Jahr 2016, dessen Produktion nur vier Mio. Dollar kostete. Dieser Streifen war mit einem weltweiten Einspielergebnis von 65 Mio. Dollar sehr profitabel.
Die Forscher empfehlen Studios, vor allem im Bereich Casting, ein vielfältig aufgestelltes Personal zu beschäftigen. Sie müssen auch explizite Richtlinien festlegen, um die Repräsentation von verschiedenen Blickwinkel zu garantieren. Die Beratung durch Experten sei auch wichtig, um bei Charakteren Stereotype zu vermeiden und sie authentisch zu gestalten.
pte