Das Jahr Beethovens Jaschke
22 Jan
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Das Jahr Beethovens

Um den 250. Geburtstag des Musik-Genies zentriert Wien Tourismus nach erfolgreicher Bilanz 2019 seine Marketingaktivitäten 2020.

Bei Veranstaltungen des Wien Tourismus ist Peter Hanke immer gern dabei. „Wann hat man schon die Freude, als Finanzstadtrat etwas Positives berichten zu dürfen“ eröffnete er im Konzerthaus die Präsentation der Geschäftsbilanz 2019. 

Und fürwahr: Wiens oberstes Tourismus-Marketing-Unternehmen kann Jahr für Jahr neue Superlativen vermelden. Die prägnanteste von 2019 betrifft den Umsatz der Wiener Hotels und protzt mit der dritten Potenz zur Tausend. Zwar sind die Umsätze für die Beherbergungsbetriebe erst bis November ausgerechnet und ergeben 904.138.000 (Euro (14% Wachstum), aber die Nächtigungszahlen für Dezember ´19 sind bereits bekannt, machen 1,7 Mio aus und damit steht der Umsatz-Sprung über die Schallmauer von einer Milliarde faktisch fest.
Insgesamt waren 2019 17,6 Milliarden Nächtigungen (+6,8%) zu verzeichnen, angekommen sind in Wien 7,927.000 Menschen (+5,1%). 83% der Nächtigungen sind internationalen Gästen geschuldet, starke Zuwächse gab es aus Japan, Israel, Frankreich und Italien. Bei chinesischen Gästen ist Wien die drittpopulärste europäische Stadt nach Paris und London.

Da sich solche Steigerungen und Superlativen definitiv nicht von selbst ergeben, hat der Wien Tourismus auch im vergangenen Jahr tatsächlich volle Arbeit geleistet. Die möglicherweise lustigste Marketingaktion war eine in Hamburg und London auf unterschiedlichen Kanälen (City Lights, Screens, Plakate) lancierte Kampagne, in der Bilder von schönen Plätzen, Momenten oder Gebäuden mit negativen Bewertungen von Tourismus-Portalen unterlegt waren. Der Claim dazu: „Und wer bestimmt, was dir gefällt?“ „Du entscheidest, nicht irgendein Algorithmus“, plädiert Wien-Tourismus-Chef Norbert Kettner für „digitalen Humanismus“.

2020 zentrieren sich die Marketing-Strategien der Wiener-Werber, wenig überraschend, um den 250. Geburtstag von Ludwig van Beethoven. Dazu hat man ein Video produziert, in dem die aus New York stammende und in Wien lebende Regisseurin und Stylistin Adia Trischler mit Lisa Noggler-Gürtler, der Kuratorin der Beethoven-Ausstellung, über den Musiker, sein Werk und seine angebliche Misanthropie spricht (unten).
Um Beethoven herum wird man aber auch das musikalische Flair der Stadt an sich hervorheben. „Es gibt in Wien über 100 Instrumentenbauer. Ich versichere Ihnen, es ist nicht selbstverständlich, was in Wien mit klassischer Musik passiert“, betont Kettner. Musikalische Größen wie Billy Joel, Hans Zimmer, Yuja Wang u.a. bestätigen das in einem recht schön gestalteten Film.
Mit den Wiener Symphonikern wurde ein interaktives Beethoven-Hörspiel für Alexa und Google Home entwickelt. Nach B2B-Events in 10 Städten weltweit Ende letzten Jahres stehen 2020 weitere Sales Calls, Branchen-Events und Veranstalterkooperationen mit Kultur- und Musikveranstaltern auf dem Programm.


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