Codename Madeleine: Eine Muslimin gegen Hitler Codename Madeleine: Eine Muslimin gegen Hitler ORF/TVF International/Jonathan Mount
22 Jan
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ORF gedenkt Opfer des Holocaust

Sie jährt sich mittlerweile zum 75. Mal: Die Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz durch die Rote Armee.

Zum Gedenken an die Opfer des industriellen Massenmordes wurde der International Holocaust Remembrance Day etabliert. Dieser scheint angesichts der Relativierungen, Leugnungen und Ausflüchte, die heutzutage wieder gang und gäbe sind, notwendiger denn je.
Man mag nun je nach Geschmack über den ORF herziehen, dieses Datum jedenfalls wird vom Öffentlich-Rechtlichen gebührend in die Auslage gestellt. Etwas mehr könnte es immer sein. So könnte man auch ORF 1 einbeziehen.
Aber Immerhin wird der Gedenktag auf ORF 2 und ORF III sowie mit Beiträgen auf 3sat gewürdigt.
Gestartet wird das Gedenken bereits ab 24. Jänner auf ORF 2. Während die Burschenschafter in der Hofburg zum Rechts-Walzer anheben, widmet sich Universum History in Codename Madeleine: Eine Muslimin gegen Hitler der Widerstandskämpferin Noor Inayat Khan. Die meldete sich freiwillig als Funkerin einer englischen Spezialeinheit und leistete im besetzten Frankreich Widerstand. Bis sie schließlich 1944 im KZ Dachau ermordet wurde. Anschließend dramatisiert Verleugnung den Verleumdungsprozess, den Holocaust-Leugner David Irving, der bekanntermaßen auch in Österreich über Fans verfügt, gegen die amerikanische Professorin Deborah Lipstadt betrieb. Die damals die Beweise liefern musste, um Irvings Leugnungsstrategie zu belegen.
ORF Verleugnung ORF Squareone Laurie SparhamAm 25. Jänner bereits am Nachmittag dokumentiert Religionen der Welt die seit Jahres stattfindende Teilnahme der Muslimischen Jugend Österreichs an der Gedenkfeier zur Befreiung des Konzentrationslagers Mauthausen.
Am 26. Jänner erinnert sich Benno Kern als Zeitzeuge in Orientierung an seine Flucht und Deportation. Heimat Fremde Heimat geht anschließend der Frage nach, welche Form der Erinnerungsarbeit die Berichte der Zeitzeuginnen und Zeitzeugen ersetzen kann. Der dokFilm spätabends zeigt Back to the Fatherland. Ein Film über drei junge Israelis, die sich ausgerechnet in Deutschland und Österreich ansiedeln wollen. Anschließend erzählt #uploading_holocaust die Geschichte der sogenannten Journey to Poland. Jedes Jahr gehen 30.000 israelische Schülerinnen und Schüler auf eine einwöchige Reise durch die Gedenkstätten in Polen. Für den Film wurde auschließlich Material verwendet, das die Jugendlichen auf Youtube hochluden.
Am 28. Jänner zeigt kreuz und quer ein Porträt Maria Strombergers, die sich 1942 freiwillig nach Auschwitz zum Krankenpflegedienst in der SS-Krankenstation meldete und zum Engel von Auschwitz wurde. Anschließend geht Saul Ausländer im Drama Son of Saul als KZ-Häftling seiner Tätigkeit in einem Sonderkommando nach. Bis ihn das Schicksal eines Buben nicht loslässt und er zumindest diesen bestatten will.
Am 29. Jänner folgt schließlich im Rahmen von Menschen & Mächte die Dokumentation Anton Schmid – Der gute Mensch von Wilna. Der Wiener Elektrohändler wird als Feldwebel nach Litauen geschickt, wo er Juden rettete statt sie zu ermorden. Dafür wurde er 1942 als Verräter erschossen.

zeit.geschichte-Schwerpunkt
ORF Back to the Fatherland c ORF Green Kat ProductionsORF III widmet am 1. Februar einen zeit.geschichte-Abend der Erinnerung an die Opfer des Holocaust. Gestartet wird mit Das System Holocaust – Hitlers Tötungsfabriken. Danach zeigt Das Geheimnis der Auschwitz-Alben Fotografien der SS von Schauplätzen der Verbrechen. Die letzten Zeuginnen – Vom Überleben in Auschwitz lässt Frauen zu Wort kommen, die Auschwitz überlebten. Wer wusste vom Holocaust – Die blinden Flecken der Alliierten hinterfragt die Geschehnisse rund um die Massenvernichtung in den Konzentrationslagern, deren Spuren die Nazis noch bis zur letzten Stunde zu vertuschen versuchten. Um den Folterknecht des KZ Mauthausen geht es schließlich in Aribert Heim – Mauthausens ‚Dr. Tod‘.
Am 8. Februar folgt der zweite zeit.geschichte-Schwerpunkt. Gestartet wird er mit dem ersten Film der Trilogie Mauthausen vor der Tür über Zwangsarbeit für Rüstung und Industrie, der die Systematik der Zwangsarbeit im weitverzweigten oberösterreichischen Konzentrationslager thematisiert. Teil zwei beleuchtet danach Das Schicksal der Frauen. Anschließend stellen die Folgen drei und vier der vierteiligen Porträtreihe Gerechte unter den Völkern die Ärztin und Juristin Ella Lingens, die während den Novemberpogromen Juden versteckte und wurde dafür nach Auschwitz deportiert wurde, sowie die Schauspielerin Dorothea Neff, die ihrer jüdischen Freundin Lilli Wolff Unterschlupf gewährte, in den Mittelpunkt.