Auf Twitter erinnerte sich der Journalist Erhard Stackl, der unser Leben u.a. mit der Abkürzung UHBP erleichtert hat, wie er zusammen mit Sigrid Löffler im April 1973 für das Magazin profil die erste Titelgeschichte über Peter Handke verfasst hatte. Der Dichter, der damals mit seinem Roman „Wunschloses Unglück“ gerade den Schritt aus dem beschränkten Kosmos der Avantgarde-Zirkel in die Bürgerstuben und internationalen Bestseller-Listen getan hatte, empfing die beiden im Taunus; der Maler Peter Pongratz illustrierte die Geschichte. Ob man das nicht online stellen könnte, fragte Moderator Armin Wolf, der kürzlich ebenso wie Handke die ungefähr höchste Auszeichnung in seinem Metier erhalten hatte, auf Twitter. profil konnte sich dem suggestiven Kommando des ORF-Anchors begreiflicherweise nicht wiedersetzen - und HIER IST SIE ALSO ONLINE: Die erste Titelgeschichte des damals noch jungen Magazins über den damaligen Jungstar der deutschsprachigen Literatur.
Der insgesamt neuneinviertel Seiten lange Blätterkatalog ist nicht ganz einfach zu bedienen - aber die Mühe lohnt sich: Eine Zeitreise zurück in eine Epoche, in der man einen langhaarigen Mann noch pauschal einen „Beatle“ nannte, der beim Steirischen Herbst mit einem Polizisten „hand- und fußgemein“ wurde, weil ihn der nicht zu seiner eigenen Lesung einlasen wollte. Eine Begegnung mit einem, den Der Spiegel frühzeitig als Avantgardisten für das Schulbuch erkannt hatte. Ein damals 30jähriger, der „unjung und beklommen (wirkt) wie Dürers Selbstporträt“. Ein Stück Kulturgeschichte, das auch ein Stück Zeitungsgeschichte ist.