Diese Seite drucken
Post Corona: Markenloyalität war einmal Martin Hoermandinger
25 Jun
geschrieben von 

Post Corona: Markenloyalität war einmal

Wie sieht er aus, der neue Consumer? Wie hat die Corona-Krise sein Verhalten verändert? Fragen, die der Marketing Circle beantwortet haben wollte.

Die Vereinigung der Verbände DMVÖ, IAB, MCÖ und ÖMG griff dabei auf TQS Research zurück, die den Post Coroan-Consumer studierten.
Die Ergebnisse wurden gemeinsam mit der Fachgruppe Werbung Wien im Allianz Stadion von Rapid präsentiert. Als Vortragender hat WU Professor Dieter Scharitzer dem zahlreich lauschenden Publikum einiges zu erzählen. So glauben 80 Prozent an eine starke Veränderung der Bevölkerung. 50 Prozent sind gar überzeugt, dass die Krise zu einem Wertewandel führen kann. Wichtigster Wert derzeit ist dabei mit 90 Prozent die Gesundheit, mit 88 Prozent folgt Familie vor Digitalisierung mit 86 Prozent. Fast etwas abgeschlagen sind Nachhaltigkeit mit 76 Prozent und Klimaschutz mit 75 Prozent.
Für Markenverantwortliche hielt der Professor eher schwierige Nachrichten im Köcher bereit. Die Konsumenten werden kritischer. Sie erwarten Werte und legen dabei weniger Wert auf die Marke. So meinen 83 Prozent, Markenartikel seien keine Garantie für besondere Qualität. 82 Prozent verzichten bei vergleichbaren günstigeren Angeboten auf das Markenprodukt. Dafür ist den Konsumenten Recycling zu 83 Prozent wichtig. 82 Prozent hängen der Regionalität an, 80 Prozent Nachhaltigkeit und 76 Prozent ökologischen Überlegungen. „Die Post-Corona Consumer lassen sich nicht pauschalisieren. Die Segmentierung und die Zielgruppenansprache bleiben wichtig. Besonders durch die Krise und durch die verschiedenen Maßnahmen kommt es laufend zu Veränderungen im Verhalten“, hält Scharitzer fest.
Klar ist auch, am Online-Handel kommt man nicht mehr vorbei. 90 Prozent kauft gleich viel bis viel mehr online ein als vor der Krise. 43 Prozent haben ihren digitalen Einkauf erweitert und legen nun Produkte in den Warenkorb, die sie früher im stationären Handel erstanden. Nur drei Prozent verzichten ganz auf Online. Für den Marktforscher bedeutet dies zweierlei: Der Handel muss im Omnichannel anbieten können. Und im stationären Bereich mehr Erlebnis bieten. „Die einzige Möglichkeit, abseits aller Onlinebereiche die Kunden zu erreichen, ist ein umfassender Marketingansatz. Wer das nicht am Radar hat wird im Nachteil sein“, ist Andreas Ladich, Marketing Circle Austria.
Die Studie brachte noch ein weiteres Detail zutage: Geredet wird viel von Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Doch wenn es darauf ankommt, sind es in erster Linie die Frauen, die darauf achten. Und tatsächlich den Einkauf auch darauf abstimmen.

 



Unterstützen Sie BranchenBlatt!

 

Werden Sie Teil des Projektes! BranchenBlatt als Medien-Start-up hat die Krise besonders getroffen. Mit Blut, Schweiß und Geld stehen wir aber hinter dem Projekt. Weil wir der Überzeugung sind, dass der eingefahrene Markt in diesem Bereich dringend frischen Wind benötigt. Und dass unabhängige Berichterstattung ohne Verhaberung der gesamten Branche mehr Glaubwürdigkeit und Gewicht verleiht. 

Unterstützen Sie Ihr neues BranchenBlatt dabei! Wir sind weiterhin bemüht, seriöse und spannende Nachrichten zu liefern. Doch in Zeiten wegfallender Werbeeinnahmen wird die Aufgabe nicht leichter. Sie können für BranchenBlatt in den Ring steigen und mit Ihrer Spende zu einem neuen Mediendiskurs in der Branche beitragen!

 

paypal me 300x140