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Werbebilanz: Rekordwert ohne Jubel Pixabay
26 Mai
geschrieben von 

Werbebilanz: Rekordwert ohne Jubel

Zu normalen Zeiten würde die Branche in den Geheimschrank greifen und den besten Champagner hervorzücken, um ihn trotz großer Investition zu köpfen. Und mit seinen Mitarbeitern zu teilen.

Stellte doch der Werbebeobachte Focus Media einen Anstieg der Bruttowerbeinvestitionen von 20 Prozent im April gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres fest. Above the Line. Und bei allen Zweifeln gegenüber Brutto, 20 Prozent sind dann schon überzeugend. Hätte es da nicht – Im Vorjahr diesen Einbruch gegeben. Vielleicht erinnern Sie sich noch. So bleibt: Eine Erholung scheint in Sicht, man liegt aber doch noch deutlich unter 2019.
Immerhin: Der eine oder andere Werbeträger kann tief durchatmen. Zum einen die Außenwerbung. Dort spielt sich um 58,3 Prozent mehr ab als noch vor einem Jahr. Vor allem Street Furniture ist wieder da mit einem Plus von 181,1 Prozent. Aber auch alle anderen Bereiche, bis auf Transport, weisen deutliche Wachstumszahlen auf. Zum anderen hat auch TV stark zugelegt. Um 28,3 Prozent konnten dort die Werbeaktivitäten gesteigert werden. Wobei es beim ORF 28,6 Prozent und bei den Privaten 28,2 Prozent waren. Hörfunk fällt mit einem Plus von 24,1 Prozent auf. Hier entfallen auf den ORF 26 Prozent und auf die Privaten 21,6 Prozent. Sogar Presse Total fällt mit 9,6 Prozent positiv aus. Wobei sich Illustrierte/Magazine, ein eigentlich geprügelter Bereich, über eine Steigerung der Werbeaktivitäten von 36,5 Prozent freuen können. Bei Tageszeitungen sind es 13,2 Prozent.
Und es zeigt sich: Die Firmen steigern ihre Aktivitäten wieder und verdrängen auch langsam die öffentlichen Werber. Admiral etwa entwickelte um über 2000 Prozent mehr Aktivitäten als im Vorjahr. Ebenso wie Hornbach, Takeaway oder Opel. Renault erhöhte um 1919,5 Prozent, Bellaflora um 1886 Prozent.
Um 71,3 Prozent stieg dagegen die BKA Sektion III Öffentlicher Dienst auf die Bremse. Dahinter folgt mit einem Minus von 69,6 Prozent das BKA selbst. Auf Platz Drei reiht sich Hutchison mit -67,2 Prozent ein. Adeg fuhr seine Aktivitäten um 52,6 Prozent zurück, die Erste Bank seine um 49,5 Prozent. Lidl sparte 45,4 Prozent an Werbeaktivitäten ein.
Nach Sektoren aufgeteilt bedeutet dies, dass vor allem Investitionsgüter ihre Werbeaktivitäten wieder aufnahmen (60,2 Prozent). Die Markenartikler steigerten sich um 25,7 Prozent. Zurückhaltend dagegen noch der Bereich Dienstleistung, der großteils auch noch geschlossen war, mit -14,8 Prozent.
Insgesamt repräsentierten die Aktivitäten im April einen Wert von 324,1 Mio. Euro Above the Line. Um 10,7 Prozent weniger als im April 2019. Im Plus gegenüber diesem Zeitraum befindet sich nur Online. Und zwar um 3,3 Prozent. Berücksichtigt werden hier allerdings nur klassische Online-Werbung ohne SEO, Social Media, Youtube, etc.
Außenwerbung liegt noch um 23,9 Prozent hinter 2019, Hörfunk um 3,1 Prozent, TV um 2,4 Prozent und Presse um 16,1 Prozent. Noch nicht vollständig sind die Daten Below the Line. Hier ist noch der SponsorFocus ausständig.
In der Kumulation beläuft sich Above the Line auf rund 1,2 Mrd. Euro brutto. Um 4,1 Prozent mehr als im Vorjahr. Wobei TV um 15,7 Prozent über dem Vorjahr liegt, Hörfunk um 12,2 Prozent. Presse verzeichnet noch ein Minus von 2,3 Prozent, Außenwerbung von 9,1 Prozent.

 



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