Werbemarkt: Alkohol kehrt schnell zurück Pixabay
25 Mai
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Werbemarkt: Alkohol kehrt schnell zurück

Alkohol ist ein Sanitäter in der Not, trällerte schon Herbert Grönemeyer. Für den Werbemarkt könnte das durchaus zutreffen.

Denn die Werbeausgaben für Alkohol wachsen 2021 mit 5,3 Prozent schneller als der Markt. Grund ist die Wiedereröffnung der Gastronomie. Das zumindest prognostiziert der Business Intelligence – Alcohol: Beer + Spirits von Zenith.
Betrugen die Alkoholwerbeausgaben 2020 noch 6,7 Mrd. Dollar, sollen es 2023 7,7 Mrd. Dollar sein. Davon profitieren auch TV und Außenwerbung – ein wenig. Denn diese beiden Formate bildeten bisher den Rückhalt der Alkoholwerbung. Sie werden auch in Zukunft wichtig bleiben. Doch Bier und Schnaps suchen ebenfalls ihr Heil in der Online-Werbung. Schon bedingt dadurch, dass es 2020 kaum eine andere Möglichkeit gab.
Konkret geben Alkoholmarken doppelt so viel für TV aus als der Durchschnitt. In der Außenwerbung sind es viermal so viel. Im vergangenen Jahr flossen 49 Prozent des Budgets in TV, während es bei der Durchschnittsmarke 24 Prozent waren. 19 Prozent ließ man für Out of Home springen im Gegensatz zu 5 Prozent im Durchschnitt.
Durch die Schließungen nimmt die Digitalisierung allerdings an Bedeutung zu. Die Marken versuchten, auf Social Media oder auf der eigenen Homepage die Erlebnisse zu vermitteln, die die Menschen im realen Leben nun nicht mehr bekamen. Der Anteil der Online-Werbung stieg daher von 21 Prozent 2019 auf 24 Prozent 2020. 2023 sollen es dann 30 Prozent sein.
Die Rückkehr der Alkoholmarken ist allerdings auch dadurch bedingt, dass die entsprechenden Werbeumsätze 2020 um 11,6 Prozent einbrachen. Zum Vergleich: Der Gesamtmarkt verzeichnete ein Minus von 6,4 Prozent.
Detail am Rande: Das Hin und Her am Werbemarkt hat nichts mit dem Verbrauchermarkt zu tun. Genauer: Mit dem Alkoholkonsum. Der stagniert ziemlich seit 2016. Die Umsätze allerdings gehen weiter nach oben. Die Alkoholmarken versuchen in erster Linie, Premium- und Genussmarken zu etablieren. Und so trotz stagnieren des Marktes auf mehr Umsätze zu kommen.
Die schnellste Erholung prophezeit Zenith für Westeuropa. Spanien, Großbritannien, Deutschland und Frankreich sollten jährliche Wachstumsraten zwischen 2020 und 2023 von 28 Prozent, 21 Prozent, 10 Prozent bzw. 8 Prozent vorlegen. Diese Märkte hätten auch den stärksten Rückgang zu verzeichnen gehabt.

 



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