Handelsverband: Miese Stimmung Pixabay
28 Jan
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Handelsverband: Miese Stimmung

Das Konsumbarometer ist auf einem historischen Tiefstand angekommen. Besonders im Dezember 2020 schlug es negativ an.

93,39 Punkte bedeuten den niedrigsten Wert seit Beginn der Erhebungen im März 2019 (Indexwert = 100). Mit dem dritten Lockdown ist offensichtlich die Hoffnung auf eine baldige Konjunkturerholung begraben worden. Und auch die Einkommenserwartung ist in den Keller gerutscht.
Gleichzeitig hat die Sparneigung im vierten Quartal 2020 einen neuen Rekordwert von 113 Punkten erreicht. „Konsum ist Psychologie und damit ein emotionales Thema. Nur wenn der eigene Arbeitsplatz abgesichert ist und man wirtschaftlich langfristig planen kann, geht man gerne einkaufen. Fast 40 Prozent der Konsumenten kaufen jetzt in der Krise deutlich weniger, jeder Zehnte beschränkt sich auf lebensnotwendige Güter. So wichtig die jüngsten Maßnahmen der Bundesregierung aus gesundheitsbehördlicher Sicht waren, so wichtig ist es jetzt, konjunkturelle Anreize zu setzen und den gesamten Handel am 8. Februar endlich wieder zu öffnen. Die Zeit läuft davon, die Kassen sind leer“, warnt Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will.
Und beruft sich bei der Forderung nach der Öffnung auf eine aktuelle Studie der Stanford University. Diese kam zum Schluss, dass behördliche Geschäftsschließungen im Zuge von Lockdowns keinen signifikanten Einfluss auf das Infektionsgeschehen haben. Jede weitere Verlängerung, so der Handelsverband, würde 10.000 stationäre Händler in die Insolvenz treiben und mehr als 100.000 Arbeitsplätze gefährden. Das Motto für 2021 müsse lauten Leben und Wirtschaften mit dem Virus.