Handel wartet auf Käufer Pixabay
07 Dez
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Handel wartet auf Käufer

Der erste Tag nach dem Lockdown brachte einen „überschaubaren Kundenandrang", wie es von Seiten des Handelsverbandes heißt.

„Weder Innenstadtlagen und Einkaufsstraßen noch Fachmarktzentren und Shoppingcenter meldeten am Vormittag überdurchschnittliche Frequenzen. Dies gilt sowohl für den urbanen Bereich als auf für die ländlichen Regionen. Es dürfte damit zusammenhängen, dass die Gastronomie als wichtiger Frequenzbringer des Handels noch bis mindestens 7. Jänner geschlossen bleibt. Durch den Lockdown Light entgehen dem Handel im Dezember weiterhin rund 150 Millionen Euro pro Woche“, meint Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will.
Am morgigen Einkaufsfeiertag wird allerdings doch mit vollen, möglicherweise sogar übervollen Geschäften gerechnet. Dies nicht zuletzt deshalb, weil Platzbeschränkungen, Hygienemaßnahmen und andere Corona-Konzepte der Händler für Schlangen auf den Straßen sorgen könnten.
Insgesamt jedoch werde man das Weihnachtsgeschäft im Ausmaß des Vorjahres nicht mehr retten können. „Der Handelsverband erwartet in seiner ersten Prognose heuer einen Rückgang der Weihnachtsausgaben im Dezember um 20 Prozent auf 1,15 Milliarden Euro brutto. Im Vorjahr konnten wir noch das Rekordergebnis von 1,43 Milliarden Euro umsetzen“, so Will. Pro Kopf dürften die Österreicher 430 Euro für Weihnachtsgeschenke springen lassen.
Durch Unsicherheit, Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit sei die Konsumlaune jedoch prinzipiell getrübt. Diese wieder anzukurbeln, spricht sich der Handelsverband für so genannte Österreich-Schecks aus. „Schenken wir allen Menschen mit Hauptwohnsitz in Österreich, zumindest jenen, bei denen die jüngste Steuerreform keine Wirkung entfacht hat, heuer Österreich-Schecks. Also einen Gutschein in Höhe von mehreren hundert Euro, der im heimischen Handel eingelöst werden kann. Man könnte diese Initiative auch mit den freiwilligen Corona-Tests der Bundesregierung verknüpfen, um damit einerseits einen Anreiz zu schaffen sich testen zu lassen und andererseits einen Beitrag zu leisten, die Folgen der Corona-Pandemie abzufedern. Das wäre lenkungspolitisch ideal und hätte sowohl aus epidemiologischer als auch aus wirtschaftlicher Sicht nur Vorteile“, plädiert Will für die Idee.