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Im September fallen die Budgets Pixabay
30 Okt
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Im September fallen die Budgets

Nach einem erstaunlich guten August zeigt im September die Werbekurve wieder nach unten, beobachtet Focus Media. Und zwar um insgesamt 3,1 Prozent gegenüber dem September des Vorjahres.

Etwas besser entwickelt hat sich wenig überraschend der Above the Line-Bereich. Hier verzeichnete Focus Media nur ein Minus von einem Prozent. Und konnte sogar noch den einen oder anderen Zugewinn registrieren. Siehe Radio. Das Medium hat sich offenbar als eines jener entwickelt, das gerade solchen Krisen standhält. Um 11,8 Prozent mehr Werbedruck stellten die Marktbeobachter fest. Wobei der ORF mit einem Plus von 13,7 Prozent voranschreitet, während die Privaten um 9,4 Prozent zulegen konnten.
Wie sich schon seit Jahresanfang andeutete, kann die Krise auch Online nicht allzuviel anhaben. Hier stieg der Werbedruck um 3,9 Prozent. Zu berücksichtigen ist, dass Social Media, Youtube, Search Engine Marketing, etc. nicht mitgerechnet wird.
Etwas enttäuschend dagegen TV. Haben sich die Macher doch angesichts der zwischenzeitlich stark gestiegenen Zuseherzahlen wohl mehr erhofft. Nun ist man wieder in der Realität angekommen. Und die heißt: Minus 2,4 Prozent. Das ist immerhin ein stärkeres Minus als Presse Total. Dieses Segment verzeichnete nur Minus 2,1 Prozent. Wobei sich der ORF noch zurücklehnen kann, denn für den schrieben die Forscher ein Plus von 3,6 Prozent. Die Privaten müssen mit 5,3 Prozent weniger Werbedruck leben.
Apropos Presse: Hier ging es doch erstaunlich drunter und drüber. Magazine und Illustrierte, Geprügelte der letzten Monate, kommen diesmal auf ein Minus von 4,5 Prozent. Und liegen damit einmal besser als die Tageszeitungen, die ein Minus von sechs Prozent hinnehmen mussten. Völlige Ausreißer waren jedoch die Regionalen Wochenzeitungen. Die stellten einen erhöhten Werbedruck um immerhin 19,1 Prozent fest.
Außenwerbung kommt auf ein Minus von 0,5 Prozent und Kinowerbung konnte das Minus im Jahresverlauf auf 62,6 Prozent reduzieren.

Im Bereich Below the Line dagegen sank der Werbedruck um 18 Prozent. Hier waren es vor allem die Direkt Marketing Aktivitäten, die krisenbedingt zurückgefahren werden mussten. Und zwar um 27,3 Prozent. Sponsoring hingegen zog an. Nicht zuletzt dank der Verschiebungen im Sport und dank der Erfolge in Fußball und Tennis. Um 11,7 Prozent mehr Aktivitäten wurden hier gesetzt.
Wer waren jetzt die Big Spender in diesem Monat? Um über 1.000 Prozent aufgemacht haben ihre Budgets die Österreich Werbung, die Kärnten Werbung, Media Digital und der Verbund. Das Finanzministerium steigerte seinen Werbedruck um 877,7 Prozent, Bolton um 842,4 Prozent. Die Generali bietet um 509,5 Prozent mehr Anstrengungen auf, Philoro um 505,7 Prozent.
Eingebremst um 73,2 Prozent hat sich dagegen BiPa, die SPÖ hielt sich um 65 Prozent stärker zurück, die ÖVP um 51,6 Prozent. Da schlägt sich noch das Wahljahr nieder. Seine Werbeaktivitäten um 43,9 Prozent schränkte Berglandmilch ein, um 42,9 Prozent Ford und um 41,8 Prozent Amazon.
Insgesamt fuhr der Sektor Handel und Versand seine Aktivitäten um 9,1 Prozent hinunter. Als verlässlichste Werber erwiesen sich Investitionsgüter mit einem Plus von 5,5 Prozent.
Alles in Allem wurden laut Focus im September Werbeaktivitäten im Wert von 505,906 Mio. Euro gesetzt. Im Vorjahr waren es noch 521,215 Mio. Euro. In der Kumulation zählten die Beobachter bisher einen Wert von 3,657 Mrd. Euro. Damit liegt man um 11,3 Prozent hinter dem Vorjahr. Mit Minus 71,4 Prozent in der Kumulation wurde Kino am stärksten getroffen vor den Below the Line-Aktivitäten mit 18,0 Prozent. Im Plus dagegen Hörfunk mit 5,3 Prozent und Online mit 4,4 Prozent.

Hinweis: Bei allen Zahlen handelt es sich um Bruttowerte