Österreicher bleiben spendabel Pixabay
31 Jan
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Österreicher bleiben spendabel

Geschäftseintrübung, Konjunkturrückgang, magere Zeiten. Diese Schlagworte hat der gelernte Österreicher in den letzten Jahren bereits so oft gehört, dass er langsam darauf pfeift.

Außerdem: Sparen kostet Geld. Also wozu sich zurückhalten, scheint der Tenor unter heimischen Konsumenten zu sein. So stellt der Handelsverband auf seinem Konsumbarometer für Dezember 2019 einen Wert von 103,08 fest. Der Zweithöchste seit Einführung des Barometers. „Die Stimmung der heimischen Verbraucher stabilisiert sich auf einem höheren Niveau und gibt uns Händlern damit Hoffnung, dass nach dem Weihnachtsgeschäft die schwächere Neujahrsphase gut durchtaucht werden kann. Wesentliche Auslöser für den jüngsten Anstieg sind eine deutliche Steigerung der Anschaffungsneigung sowie eine optimistische Einkommenserwartung der Konsumenten", macht Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will die Stimmung fest.
Immerhin liegt die Einkommenserwartung um 9,84 Punkte über dem Referenzwert von März 2019. Auch die Anschaffungsneigung ist zuletzt, vor allem Im November und Dezember, stark angestiegen. Die Konjunkturerwartung dürfte bei den Konsumenten ebenfalls positiver ausfallen als bei den Forschungsinstituten. Das WIFO erwartet 2020 ein Wachstum von 1,6 Prozent. Keine Granate, aber besser, als noch im Sommer befürchtet. Derzeit, so scheint es, fängt der Dienstleistungssektor noch die nachlassende Industrieproduktion auf.
Die steuerpolitischen Maßnahmen der Regierung werden vom Handelsverband durchwegs positiv gesehen. Gehen sie auf, würde den Konsumenten schließlich mehr Geld zum Ausgeben bleiben. Nur bei der Ökologisierung des Steuersystems pocht der Verband noch einmal auf Lenkungseffekte, um einen Kaufkraftabfluss in Drittstaaten zu verhindern.