Werbe-Endspurt Pixabay
10 Jan
geschrieben von 

Werbe-Endspurt

Auf die Vorweihnachtszeit scheint immer noch Verlass zu sein. Zumindest was die Werbeanstrengungen betrifft.

Immerhin stiegen im November 2019 die Bruttowerbeaufwendungen um 4,2 Prozent gegenüber dem Vergleichsmonat des Vorjahres, stellte Marktbeobachter Focus Media Research fest. Zudem konnten die klassischen Medien dem Jahresverlauf noch einmal eine Nase drehen. Denn fast alle fanden sich im positiven Bereich wieder.
Zum Beispiel TV: Ein Plus von 8,9 Prozent wurde da plötzlich festgestellt. Es geht eben nichts über Weihnachtsspots. Die Privaten profitierten mit 9,7 Prozent etwas mehr als der ORF mit 7,8 Prozent. Verlass war auch im November auf die Kino-Blockbuster. Was dem Medium einen Aufwind von 15,9 Prozent bescherte. Auch der Hörfunk schlug noch einmal zu: Um einen 7,8 Prozent höheren Werbedruck verspürte der ORF in diesem Medium. Die Privaten kamen noch auf ein Plus von 1,3 Prozent.
Selbst die Tageszeitungen konnten um 2,9 Prozent zulegen. Das wäre immerhin über der Inflationsmarke und bringt den gesamten Bereich Presse noch um 0,5 Prozent ins Plus. Die Regionalen Wochenzeitungen kamen auf plus 0,3 Prozent, Illustrierte/Magazine verzeichneten ein Minus von 3,9 Prozent.
Mit einem Plus von 6,3 Prozent beendete die Außenwerbung den Monat. Prozentuell starke Zuwächse gab es bei Transport (+34,9) und Billboard (12,9). Auf Digital-Out-of-Home erhöhte sich der Werbedruck um 3,1 Prozent. Street Furniture dagegen ging mit einem Minus von 7,0 Prozent in die Winterpause.
Saisonbedingt steigerte vor allem Handel und Versand noch einmal den Werbedruck. Dies sogar um 13,5 Prozent stärker als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Der Investitionsgüter-Sektor erhöhte seine Werbespendings um 10,5 Prozent.
Überdacht hat offenbar Schwarzkopf & Henkel Cosmetics seine Werbestrategie vor Weihnachten. Gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres erhöhte der Konzern seinen Werbedruck um 459,4 Prozent und wird nun von Focus Media als Top-Werbepusher geführt. An zweiter Stelle findet sich Generali mit einem Plus von 361 Prozent. Um 187,9 Prozent mehr Druck in den Markt brachte der Essensauslieferer Mjam, dahinter folgt Mars mit 168,3 Prozent. An die fünfte Stelle setzt sich Leutgeb mit 120,9 Prozent.
Auf die Werbebremse stieg dagegen die ÖBB, die ihre Aktivitäten um 93,3 Prozent einschränkte. Der Verbrauchsgüterkonzern Unilever schaffte es mit einem Minus von 71,3 Prozent auf Platz Zwei. Der PID kürzte seine Werbeaktivitäten um 68,7 Prozent, Huawei um 64,3 Prozent. Die Top-Fünf Werbebremser komplettieren die Sparkassen mit einem Minus von 58,1 Prozent.
Insgesamt generierte Above The Line laut Focus in den ersten elf Monaten des Jahres 2019 einen Werbeaufwand von 3,659 Mrd. Euro. Ein Plus von 2,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Den Anteil von Above The Line an der Gesamtwerbung (ohne SEA, Social, Youtube, etc.) beziffert Focus mit 86,3 Prozent. Der stärkste Einzelbrocken bleibt Presse mit einem Anteil von 42,5 Prozent am Gesamt-Werbekuchen. Auf TV entfallen 25,7 Prozent. Anmerkung: Bei allen Zahlen handelt es sich um Bruttowerte.