Werbeklimaindex: Branche bleibt optimistisch Pixabay
20 Nov
geschrieben von 

Werbeklimaindex: Branche bleibt optimistisch

Zwar ist der Index leicht gesunken, liegt aber deutlich über dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre.

Obwohl also derzeit viel von Abschwung die Rede ist, schlägt sich das in der Branche offenbar nicht nieder. Jetzt nicht und auch nicht in der nächsten Zeit. Denn der Ausblick gestaltet sich überraschend positiv. „Die Werbekonjunktur wird etwas an Schwung verlieren. Ein starker Einbruch zeichnet sich aber momentan nicht ab“, fasst es Angelika Sery-Froschauer, Obfrau des Fachverbands Werbung und Marktkommunikation in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), zusammen.
„Die befragten Unternehmen beurteilen ihre aktuelle Geschäftslage zwar etwas weniger positiv als noch im Vorquartal, aber dennoch günstig. Es wird sowohl eine Verbesserung der Nachfrage der letzten Monate als auch zuversichtliche Nachfrageerwartungen für das künftige Quartal gemeldet. Auch die aktuelle Auftragslage ist über dem Durchschnitt des letzten Jahres. Die Auftragsbücher sind nach wie vor gut gefüllt. Dies alles deutet auf ein stabiles Wachstum der heimischen Kommunikationsbranche.“, konkretisiert WIFO-Experte Werner Hölzl.
Doch es gibt kleine Auffälligkeiten. Während die Nachfrageerwartungen für die kommenden Monate sehr optimistisch sind, beurteilen die Unternehmen die Geschäftslage der kommenden sechs Monate zurückhaltender als im letzten Quartal. Ein möglicher Grund dafür könnten der gestiegene Kosten- und Preisdruck sein, so Hölzl: „Zwei Faktoren beeinflussen diese Entwicklung: Die österreichischen Unternehmen der Werbewirtschaft melden im dritten Quartal vermehrt Behinderungen ihrer Geschäftstätigkeit durch einen Mangel an Arbeitskräften. Dies führt zu Engpässen im Abarbeiten von Aufträgen und Lohndruck. Gleichzeitig setzt die schwächere Konjunktur in anderen Sektoren aber die Preise unter Druck. Dies schlägt sich - trotz guter Nachfrageerwartungen - auf den Dienstleistungssektor durch.“
„Vor allem im Bereich IT- und Digital sieht sich die Werbe- und Medienbranche mit dem Problem des Mangels an qualifizierten Fachkräften konfrontiert. Durch eine Verknappung der Arbeitskräfte rechnen die befragten Unternehmer damit, dass die Personalkosten steigen und damit der Kostendruck weiter zunehmen wird“, beobachtet Sery-Froschauer.
Dennoch deute derzeit alles auf eine stabile Entwicklung mit etwas langsameren Wachstum hin.