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ÖAK: Ungewöhnlicher Ausreißer Pixabay
24 Aug
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ÖAK: Ungewöhnlicher Ausreißer

Auch das Krisenjahr hat nichts am langjährigen Trend geändert. Das Griss nach Print, vor allem bei den Tageszeitungen, wird weiter überschaubarer.

Und so muss auch die aktuelle Liste der Auflagenkontrolle weit verbreitet ein Minus konstatieren. Mit allerdings einer prominenten und ungewöhnlichen Ausnahme: Der Kurier hat es geschafft, in diesem Jahr seinen Printverkauf, ganz entgegen dem langjährigen Trend, zu steigern. Und zwar gleich um über 2.300 Stück, womit er sich nun also bei einem durchschnittlichen Wochenschnitt von 114.019 Verkäufen befindet. Angezogen sind bei diesem von den Amerikanern gegründeten Blatt auch alle anderen wichtigen Kenndaten: Der ePaper-Verkauf stieg, wie bei den meisten Tageszeitungen, deutlich an. Auch die Abonnentenzahl konnte um rund 2.000 auf über 92.000 angehoben werden.
Ähnliche Erfolgserlebnisse sind sonst nur in den Bundesländern zu finden. Vor allem in Oberösterreich, wo die dort heimischen Nachrichten gleich um über 4.000 Verkäufe mehr im Schnitt registrierten. Etwas bescheidener gibt man sich in Salzburg, dort erhöhte man die verkaufte Auflage um über 800 Stück.
Ansonsten gibt es weniger Positives zu melden. Die Kronen Zeitung bleibt am Thron mit knapp 640.000 Verkäufen. Das sind aber immerhin um mehr als 11.000 weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die Presse kann die Lücke zum Standard etwas weiter aufreissen, in dem sie weniger Zahler verliert. Dort verkauft man nun durchschnittlich rund 66.700 Exemplare. Bei der lachsrosa Konkurrenz sind es rund 54.400. Ihren Verlust in engen Grenzen hält die Kleine Zeitung, die nun auf über 276.100 Verkäufe kommt.
In den Bundesländern muss die Tiroler Tageszeitung ein Minus von mehr als 2.000 Verkäufen melden und kommt nun auf rund 72.500. Die Vorarlberger Nachrichten gaben von rund 55.200 auf rund 54.300 nach.
Wieder im Rennen sind die Gratistageszeitungen, die aufgrund der Krise im letzten Jahr ihre Meldungen aussetzten. Mit Ausnahme der TT kompakt, die mit einer Gratisverbreitung von rund 9.400 etwas unter dem Vorjahr liegt. Mit 467.000 gratis verteilten Stücken bleibt Heute der Platzhirsch. Die Kombi Österreich/oe24 bringt es in der Gratisverteilung auf fast 424.000 Exemplare. Rund 420.000 steuert oe24 dazu bei.

Rezepte nachgelesen
Dass im letzten Jahr viel Zeit geblieben ist, um das eine oder andere Magazin durchzublättern, kann zwar sein. Wurde aber sehr unterschiedlich genutzt. Dass Magazine, die sich mehr mit der Freizeitgestaltung befassen, als Gewinner der Krise hervorgehen, lässt sich so generell auch nicht sagen. Der Gewinn zum Beispiel verkaufte über 1.500 Exemplare mehr und kommt nun auf knapp 54.000. Die wöchentlichen Magazine allerdings, die mussten abspecken. Auch in der Menge. Der trend etwa ist nun zu den monatlichen Magazinen gewandert. Ebenso wie übrigens Woman. Verblieben aus dem Hause News ist noch der namensgebende Titel, der an der 40.000er Marke kratzt. Und zwar von unten. Und tv-media. Das Fernsehmagazin zumindest scheint noch immer beliebt mit einer Verkaufsauflage von über 127.000.
Zu finden in den wöchentlichen Magazinen ist noch das profil, das nun knapp über 43.000 Stück verkauft. Sowie die Ganze Woche. Die macht immer noch über 260.000 Exemplare zu Barem.
Bei den monatlichen Magazinen ist die ORFnachlese der große Gewinner. Einen Zuwachs von über 13.000 Verkäufen registrierte man im Vergleich zum Vorjahr. Und sprang so in der Verkaufsauflage von knapp 56.000 Exemplaren auf über 69.000. Auch Servus konnte vor allem mit der Guten Küche die Verkäufe steigern. Servus in Stadt & Land legte nur leicht zu, hält aber die größte Verkaufsauflage unter den Monatsmagazinen. Nachgeben musste die Welt der Frauen, die nunmehr rund 27.500 Stück verkauft.
Keine Vergleichswerte gibt es zu den Titeln des News Verlages. Dort scheint man allerdings eine Radikalkur hinter sich zu haben. Gegenüber dem Jahr 2019 jedenfalls stellen sich die Titel von autorevue bis Gusto mit einer deutlich reduzierten Verkaufsauflage ein. Immerhin vertreibt e-media noch knapp 22.000 Exemplare gegen Geld und kann damit den Verlust etwas in Grenzen halten. Bei Gusto sind es allerdings auch nur mehr etwas über 24.000 Exemplare, die man gegen Geld an den Mann bringt. Nicht zu vergleichen sind trend und Woman, die nun beide mit einem neuen Erscheinungsrhythmus gezählt werden.

 

ÖAK 1 2021 Liste 1

ÖAK 1 2021 Liste 2

 

 

 



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