Belastung nimmt weiter zu geralt / Pixabay
09 Jul
geschrieben von 

Belastung nimmt weiter zu

Umfrage der Journalis*innengewerkschaft: Im Journalismus wird weiter eingespart und mehr Arbeit auf weniger Kräfte verteilt.

Die Einsparung von Arbeitsplätzen und Mehrbelastung der verbliebenen Arbeitskräfte gehen im Journalismus ungebremst weiter. Das ist die Quintessenz einer Umfrage, die die Journalist*innengewerkschaft in der GPA unter 338 Teilnehmer*innen angestellt hat. Rund die Hälfte gab an, dass es bei ihnen Personalabbau gibt. Genauso viele berichteten von Altersteilzeit im Betrieb. Dazu gaben aber 3 von 4 Teilnehmer*innen zusätzlich an, dass Stellen nicht mehr nachbesetzt werden. Im schlimmsten Fall werden Stellen eingespart und nicht mehr nachbesetzt und sind gleichzeitig Arbeitskräfte in Altersteilzeit und daher nur noch reduziert anwesend. Solche Konstellationen führen meist zu einem deutlichen Anstieg des Arbeitsdrucks. So gab denn auch nur jede*r dritte Befragte an, mit der Arbeit in der vereinbarten Arbeitszeit gut auszukommen. Jede vierte Person kann ihre Arbeit nur schwer oder eher schwer bewältigen. Interessanterweise war diese Gruppe unter den jungen Arbeitskräften (≤ 35 Jahre) am größten.

Eine Umverteilung der Arbeitszeit wäre für fast jede*n dritte*n Teilnehmer*in der bevorzugte Ansatz, um Berufs- und Privatleben besser zu vereinbaren. Am nächsthäufigsten wurde der Wunsch nach einer Reduzierung der Arbeitszeit geäußert.
Wie in vielen anderen Branchen wurden während der Pandemie auch im Journalismus viele Arbeitsplätze nach Hause verlegt. Die Branche zeigt sich allgemein zufrieden mit dem Modell Home Office, 4 von 10 Befragte sogar sehr. Allerdings ist kaum mehr als die Hälfte der Arbeitgeber den gesetzlichen Vorgaben, denen zufolge sie die erforderlichen digitalen Arbeitsmittel (Laptop, Handy,…) für das regelmäßige Arbeiten im Homeoffice bereitzustellen hätten, nachgekommen. Und nur die Hälfte der ArbeitnehmerInnen gibt an, zuhause über geeignete räumliche Voraussetzungen für die Arbeit zu verfügen. Ebenfalls nur die Hälfte kann - abgestimmt mit dem/der Vorgesetzten - entscheiden, wann im Homeoffice gearbeitet wird. Trotzdem wird Homeoffice vermutlich bleiben.
Nicht sehr förderlich zeigen sich journalistische Betriebe, was die sozialen Kontakte ihrer Beschäftigten angeht. Auf die Frage, was ihre Arbeitgeber in dieser Hinsicht unternehmen, antworteten die meisten: „Nichts“. Dabei zeigte sich in der Umfrage ein großes Bedürfnis nach Aktivitäten, die sich nicht rein auf die Berufsarbeit beziehen.

 



Unterstützen Sie BranchenBlatt!

 

Werden Sie Teil des Projektes! BranchenBlatt als Medien-Start-up hat die Krise besonders getroffen. Mit Blut, Schweiß und Geld stehen wir aber hinter dem Projekt. Weil wir der Überzeugung sind, dass der eingefahrene Markt in diesem Bereich dringend frischen Wind benötigt. Und dass unabhängige Berichterstattung ohne Verhaberung der gesamten Branche mehr Glaubwürdigkeit und Gewicht verleiht. 

Unterstützen Sie Ihr neues BranchenBlatt dabei! Wir sind weiterhin bemüht, seriöse und spannende Nachrichten zu liefern. Doch in Zeiten wegfallender Werbeeinnahmen wird die Aufgabe nicht leichter. Sie können für BranchenBlatt in den Ring steigen und mit Ihrer Spende zu einem neuen Mediendiskurs in der Branche beitragen!

 

paypal me 300x140