Corona hat die Lage nicht verbessert Vlada Karpocich / Pexels
12 Mär
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Corona hat die Lage nicht verbessert

Neue Studie der LMU: „Prekarisierung im Journalismus“. Erkenntnisse: Der Lohn wird weiter immer weniger, aber noch immer macht man den Job gerne.

Neu ist das Thema nicht wirklich: Seit Jahren ist eine Tendenz zur Prekarisierung bei Journalisten, insbesondere den freien Kräften, festzustellen. Die scheinbare Irreversibilität der Entwicklung gibt dennoch zu denken. Eine neue Studie mit alten Erkenntnissen scheint den Trend festzuschreiben: Für die Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) haben die Autoren der Untersuchung über 1000 haupt- und nebenberufliche Journalist/innen in Deutschland zwischen Oktober und Dezember 2020 zu ihrem finanziellem Auskommen und ihrer Jobzufriedenheit befragt. Letztere ist - auch das hat Tradition - immer noch recht gut: 43 Prozent sind mit ihrem Beruf „eher“, 26 Prozent „sehr“ zufrieden.

Wirtschaftlich geht´s allerdings unaufhaltsam weiter bergab und dass Corona die Situation nicht verbessert hat, liegt auf der Hand: Die Zahl der Niedrigverdiener ist im Vergleich zu früheren Studien gestiegen.
Durchschnittlich verdienen hauptberufliche Journalist/innen - in D sind das zu annähernd 62 Prozent Männer, an die 38 Prozent Frauen - etwa 2340 € netto pro Monat; satte 560 Euro weniger als 2014/15. Knapp die Hälfte der hauptberuflichen Journalist/innen gibt an, mit ihren Einkünften ihren Lebensunterhalt immer bestreiten zu können. 43 Prozent von ihnen schätzen ihre Arbeitssituation als prekär ein.
Fix angestellte, vollzeitarbeitende Journalist/innen verdienen im Monat rund 880 Euro mehr als hauptberufliche freie Journalist/innen. Aber es sind nur mehr 25 Prozent, die eine unbefristete Vollanstellung genießen. Als freie Journalist/innen verdingen sich 44 Prozent; der Rest der Arbeitskräfte arbeitet in Mischformen wie pauschalierter oder Teilzeitbeschäftigung. 2 von 5 freien Journalisten müssen einer Nebentätigkeit nachgehen, um über die Runden zu kommen.
Die Studie kann hier heruntergeladen werden.

 



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