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ÖAK: Trend setzt sich fort Pixabay
24 Feb
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ÖAK: Trend setzt sich fort

Die Renaissance des seriösen Journalismus – so hieß es zumindest unterjährig immer wieder. Zutreffen dürfte das auf den ORF, der mit seinen Marktanteilen 2020 deutlich über dem Vorjahr lag.

Weniger allerdings auf den Printsektor. Die Tageszeitungen konnten erhöhtes Informationsbedürfnis jedenfalls nicht in Verkaufszahlen ummünzen, legt die aktuelle Auflagenkontrolle nahe. Bis auf eine Ausnahme: Die Oberösterreichischen Nachrichten verkauften 2020 durchschnittlich rund 103.200 Exemplare, damit um rund 2.000 mehr als vor einem Jahr. Das war es dann auch schon.
Insgesamt fällt die Liste damit auf, dass viele auf Jahresdaten verzichteten. Aufgrund der Corona-Krise, die vor allem im Frühjahr letzten Jahres die Daten zum Einsturz gebracht haben könnten. Betroffen davon sind in erster Linie Magazine und Gratis-Tageszeitungen. Also meldeten weder Österreich noch Heute, aber auch nicht News, tv-media, trend, Woman, Gusto, Wienerin, autorevue, e-media oder Lust aufs Leben Ganzjahres-Daten. Überhaupt aus der ÖAK verabschiedet hat sich der Wiener.
Während Heute Daten in Eigenregie veröffentlichte, war Österreich zumindest im zweiten Halbjahr wieder mit dabei. Verkauft wurden da rund 23.800 Stück im Durchschnitt. Die Gratisverteilung von oe24 lag bei 454.000 Stück.
Auch die Verlagsgruppe News war im zweiten Halbjahr wieder mit an Bord. Da verkaufte News 45.000 Stück, Woman 69.000 und tv-media 131.000. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es noch 65.000, 106.000 und 144.000.
Die autorevue verkaufte im zweiten Halbjahr 2020 rund 35.000 Stück, e-media 23.000, Gusto 27.000 und Lust aufs Leben 14.000. Wieder umgemodelt wurde der trend. Er wird nun als trend.premium ausgewiesen mit Erscheinungsintervall monatlich. Davon wurden im zweiten Halbjahr rund 28.000 Stück gegen Geld an den Mann oder die Frau gebracht.
Damit liegen die Daten der VGN unter dem Vorjahr. Was aber bei den Zeitschriften nicht unbedingt selbstverständlich ist. So konnte Alles Auto um rund 2.000 Verkäufe ebenso zulegen wie der Gewinn um rund 6.000 Verkäufe oder Servus in Stadt & Land um rund 3.000 Verkäufe.
Im Jahresschnitt zeigt sich, dass die schwierige Zeit rund um den ersten Lockdown von dem einen oder anderen Titel ziemlich gut verkraftet wurde. Etwa vom Gewinn. Der konnte im Jahresvergleich durchschnittlich ca. 7.500 Verkäufe mehr tätigen und liegt nun deutlich über 53.000. Aber auch Alles Auto zeigt mit einem Zugewinn von rund 2.000 auf rund 23.000 verkaufte Exemplare auf. Weiters gelang dies Servus in Stadt & Land, das nun auf rund 108.000 Verkaufsexemplare kommt, sowie Terra Mater mit rund 8.000 Verkäufen.

Premiere für Paid Content
Ab dem zweiten Halbjahr 2020 werden für Tageszeitungen erstmals Paid Content-Nutzungsrechte ausgewiesen. Sie werden als eigene Veröffentlichung geführt und nicht unter der Verbreiteten Auflage subsumiert. Zur Premiere sind immerhin drei Titel dabei: Die Presse, TT und VN. Demnach verkaufte die Presse insgesamt 9.136 Nutzungsrechte. In der Regel als Abo, 11 wurden aber auch als Einzel-Nutzungsrecht verkauft. Die Tiroler Tageszeitung ließ sich die Nutzung 20 Mal abgelten, ausschließlich im Abo. Die Vorarlberger Nachrichten 887 Mal, ebenfalls ausschließlich im Abo.
Und sonst? Neben den Oberösterreichischen Nachrichten gibt es nicht allzu viel Positives zu vermelden. Immerhin: Die Kleine Zeitung konnte ihre Verkäufe mit über 278.000 Exemplaren praktisch stabil halten.
Der Standard dagegen verkaufte rund 55.000 Exemplare, um etwas mehr als 1.000 weniger als noch vor einem Jahr. Er bleibt damit weiter deutlich hinter der Presse, die auf rund 67.000 kommt, ebenfalls ca. 1.000 weniger. Um rund 25.000 Exemplare sank die Verkaufsauflage der Kronen Zeitung, die nunmehr auf rund 674.000 Exemplare im Wochenschnitt kommt. Der Kurier verkaufte knapp 12.000 Exemplare, damit um rund 3.000 weniger.
Um fast 1.500 Exemplare weniger um Geld brachten auch die Salzburger Nachrichten an die Käufer und liegen nun bei rund 69.000. Die Tiroler Tageszeitung kommt auf 74.000, ein Minus von ca. 2.000. Die Vorarlberger Nachrichten schließlich schreiben rund 55.000 Verkäufe an, um etwas mehr als 1.000 weniger als noch im Jahr 2019.

 



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