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Unternehmen übernehmen Regierungsfunktionen Pixabay
19 Feb
geschrieben von 

Unternehmen übernehmen Regierungsfunktionen

Heftige Verwerfungen zeigt das Edelman Trust Barometer auf. Wobei es 2020 von einem Auf und Ab geprägt war.

Bis Mai konnten Regierungen und selbst Medien Vertrauen anhäufen. Seit damals geht es allerdings wieder steil bergab. Vor allem sind es zuverlässige Informationen, die die Menschen nicht mehr dort zu finden glauben, wo sie sie früher suchten. Das betrifft so genannte „Mainstream Medien“ – also alles von Printverlagen über TV bis Radio – aber auch so genannte „Alternative Medien“, wie Informationen aus sozialen Medien und andere nicht einem Informationsunternehmen angehörige Quellen. Alle durch die Bank sehen sich mit so wenig Vertrauen wie noch nie konfrontiert.
Auch die Regierungen haben seit ihrem Peak, auf dem sie an der Spitze des Vertrauensindex standen, deutlich verloren. Und finden sich nunmehr auf dem dritten Platz hinter den NGOs.
Die Funktion der Vertrauensperson, was Information aber auch Handlungsanleitung betrifft, haben nun die Unternehmen, oder besser deren CEOs, übernommen. Zumindest aus Sicht deren Arbeitgeber. Und das, obwohl Unternehmer vor den gleichen Problemen stehen: Wem können sie vertrauen. Schließlich sind ja auch sie keine Allround-Zampanos.
Diese Erwartungshaltung wird allerdings nun stärker an sie herangetragen. Und bringt wohl auch Konsequenzen mit sich. „Unternehmen sind durch diese Ergebnisse einmal mehr in der Pflicht, Haltung zu zeigen, Lösungen vor Umsätze zu stellen und Verantwortung für gesellschaftliche Themen zu übernehmen. Die Rolle, die ihnen als Informationsschnittstelle zugesprochen wird, erfordert auch eine intensive Auseinandersetzung mit dem gesellschaftspolitischen Diskurs außerhalb des Unternehmens und ein hohes Verantwortungsbewusstsein für die interne Kommunikation“, so Christian Krpoun, Chef der Agentur currycom, österreichischer Partner von Edelman.
Mehr als acht von zehn Befragten erwarten, dass sich CEOs zu wichtigen gesellschaftlichen Themen wie den Auswirkungen der Pandemie, der Automatisierung von Arbeitsplätzen und gesellschaftlichen Problemen äußern. Mehr als zwei Drittel erwarten, dass sie eingreifen, wenn die Regierung gesellschaftliche Probleme nicht löst. „Wir denken, dass die Zukunft der Kollaboration gehört. Die Corona-Pandemie hat uns einmal mehr gezeigt, dass die großen Probleme nur gemeinsam gelöst werden können – Regierungen, Unternehmen und NGOs müssen an gemeinsamen Zielen arbeiten und in ein interdisziplinäres, interinstitutionelles Handeln kommen“, glaubt Krpoun.

 



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