39 Prozent Österreicher halten Gates-Verschwörung für möglich Coffee/Pixabay
16 Jun
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39 Prozent Österreicher halten Gates-Verschwörung für möglich

Unter ihnen sind 57 Prozent FPÖ-Wähler. Deutlich weniger glauben an 5G-Strahlung als Virenschleuder.

Verschwörungsphantasien grassieren schon lange mit stetig zunehmender „Vielfalt“, in Zeiten von Corona aber zweifelsohne so üppig wie noch nie. Bekanntlich gibt es, abgesehen vom schon länger wuchernden QAnon-Irrsinn, zwei besonders stark verbreitete Halluzinationen um das Virus: Die eine besagt, IT-Milliardär Bill Gates wolle die Menschheit zwangsimpfen lassen, um Reibach zu machen. Die andere macht den neuen Mobilfunk-Standard 5G verantwortlich, dass seine Strahlen die Verbreitung des Virus forcierten. Während die letztere Aussage immerhin 65 Prozent der Bevölkerung für definitiv falsch, weitere 14 für eher falsch und relativ mäßige 21 Prozent für möglich halten, findet die Gates-Verschwörung auch in Österreich regen Zuspruch: Insgesamt 39 Prozent halten sie für möglich. 6 Prozent sind sehr, 9 Prozent eher sicher, dass die Geschichten um Gates´ Weltunterjochungspläne stimmen, weitere 24 Prozent wollen das jedenfalls nicht ausschließen.
Das berichtet das Portal Futurezone, das sich seinerseits auf eine Erhebung des Austrian Corona Panel Project der Uni Wien beruft, das in einer soziodemographisch repräsentativen Panelumfrage 1.500 Personen regelmäßig zu ihrer Wahrnehmung der Krise befragt. In 5 Abstufungen (siehe Grafik) wird erhoben, ob und wie stark die Respondenten diverse Mythen glauben oder eben nicht.

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Menschen mit Anfälligkeit für Verschwörungsphantasien bevorzugen bei der „Informations“beschaffung besonders WhatsApp. Aber auch YouTube und Instagram werden von ihnen eifrig frequentiert. Nicht besonders überrascht, dass sich besonders viele Anhänger rechter Ideologien unter den Verschwörungsphantasten tummeln. Die Gates-Halluzination etwa glauben 29 Prozent der FPÖ-Anhänger sehr bzw. eher sicher; weitere 28 Prozent wollen nicht ausschließen, dass etwas daran ist - macht in Summe satte 57 Prozent. Recht „lustig“ ist auch, dass immerhin 35 Prozent der Befragten für möglich halten, das Coronavirus sei eine Biowaffe.

Die Erhebungen wird das Austrian Corona Panel Project in zwei Wochen wieder durchführen. Auf diese Weise soll die allfällige Fähigkeit, Desinformation zu erkennen, ermittelt werden.