Das beweisen in der aktuellen Österreichischen Auflagenkontrolle (ÖAK) Der Standard, Die Presse und die Salzburger Nachrichten. Der Mehrverkauf spielt sich zwar in eher kleineren Zahlen ab. Und man muss sagen: Mehr Zeitungsleser werden‘s offenbar nimmer. Konkret: Die Presse verkaufte im Jahr 2019 durchschnittlich 56 Exemplare im Wochenschnitt (MO-FR, Jahresschnitt) mehr als noch im Jahr zuvor. Mit rund 68.200 Exemplaren liegt man damit deutlich vor dem Standard, der rund 56.000 verkaufen konnte, um 25 mehr als noch vor einem Jahr. Wobei die gedruckte Zeitung nach wie vor ins Minus rutscht. Aus machen es die ePapers. Die steigerte der Standard um 78, die Presse gleich um 5.121. Und auch im Abo zeichnet sich ein wesentlicher Unterschied ab. Dort verlor der Standard nämlich durchschnittlich 68 Fans. Die Presse erhöhte dafür ihre Abo-Zahl gleich um 1.870.
Da sind wohl auch ein paar Enttäuschte vom Kurier dabei. Denn dort zählt man nun 4.306 Abonnenten weniger. Und das bei einem Rückgang der Verkaufsauflage um 4.280 Exemplare. Der Chefredakteurswechsel und das Engagement von Richard Grasl haben da bisher jedenfalls noch keine Trendwende bewirkt.
Auch die Mediaprint-Schwester Kronen Zeitung musste abgeben. 31.016 kaufende Leser verlor man durchschnittlich. Beim Abo waren es 24.992.
Immerhin: Auch die Bundesländer zeichnen ein ähnliches Bild. Beide Vorarlberger Tageszeitungen verloren Käufer und Abonnenten. Auch in Tirol wurde die dort ansässige Tageszeitung des öfteren im Ständer zurückgelassen. Die Kleine Zeitung als zweitgrößte Kauf-Tageszeitung des Landes steigt da noch gut aus. Dort registrierte man um 475 Käufer weniger. Bei einer Verkaufsauflage von knapp 278.400. Die Abo-Zahlen dagegen konnte man sogar leicht steigern.
Das könne die OÖ Nachrichten als viertgrößte Kauf-Tageszeitung nicht von sich sagen. Rund 2.900 Käufer gingen verlustig sowie rund 2.800 Abonnenten. Die Salzburger Nachrichten dagegen schafften einen Zuwachs um rund 400. Sowohl bei den Käufern als auch bei den Abonnenten.
Zu beobachten ist außerdem, dass der Stellenwert des ePapers deutlich gewachsen ist. Die Kleine Zeitung verkaufte davon rund 7.400 mehr als im Jahr davor. Auch Kronen Zeitung und Kurier verzeichnen hier ein Plus von über 1.000 Stück. Die Presse liegt in diesem Bereich mit einem Zuwachs von über 5.000 Stück an zweiter Stelle. Bei keiner einzigen Tageszeitung sind die Zahlen der ePaper-Verkäufe eingebrochen.
Gratis oder Kauf?
Apropos Tageszeitung: Österreich ist natürlich auch wieder mit dabei. Diesmal sogar im Sektor der Kauftageszeitungen. Dort verzeichnete Österreich als Titel rund 26.000 Verkäufe. Und kommt auf rund 18.000 Abonnenten. Wichtiger scheint da der Gratistitel oe24. Der vertreibt immerhin fast 510.000 Exemplare. In der Kombination kommt man auf knapp 540.000. Immer noch weniger als Heute. Der Titel kommt auf rund 547.500 vertriebene Exemplare. Um rund 5.600 weniger als im Jahr davor.
Ausgewiesen wird in der ÖAK zudem auch kompakt, der Gratis-Titel der Tiroler Tageszeitung. Der verzeichnet kaum Änderungen und vertreibt rund 11.400 Exemplare.