Ingrid Brodnig: 10 Jahre Twitter ORF
29 Jun
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Ingrid Brodnig: 10 Jahre Twitter

Die Social Media-Expertin, Journalistin und Autorin feiert Jubiläum mit Artikel im profil.

 

„Ein Testlauf“ hätte es werden wollen, als die mittlerweile sehr bekannte und anerkannte, wenn auch insbesondere vom politisch rechten Lager stark angefeindete Digital- und Social Media-Expertin Ingrid Brodnig am 25. Juni 2009 ihren auf eine Woche veranschlagten „Twitter-Testlauf“ startete. Nun gut, der „Testlauf“ dauert jetzt schon zehn Jahre - Zeit für eine Rückschau Brodnigs in ihrer aktuellen Kolumne im profil, die zugleich auch ein guter Anlass ist, die eigene Position zum Netzwerk mit dem Vogel zu überdenken.

Unter dem Titel „#brodnig - Trotz allem: #Danke“ hält Brodnig Rückschau, wie es „damals“ war: „Vor zehn Jahren war Twitter viel verschrobener - man traf dort vor allem Geeks, also sehr internetaffine Menschen. Und man konnte in Tweets wirklich nur Text inkludieren (nur 140 Zeichen).“
Heute können Tweets 280 Zeichen lang sein, mit Bildern, Videos, Podcasts und GIFs angereichert sein und Twitter ist das mit Abstand wichtigste Soziale Medium für Journalisten und PR-Menschen geworden. Der Ton habe sich verschärft, konstatiert Brodnig, nicht zuletzt weil auch politische Rechtsaußen das Medium nutzen. Das sei noch ein relativ neues Phänomen, wie sie unter Berufung auf einen Datenspezialisten schreibt: Viele Accounts aus dem Umfeld der Identitäten seien erst 2016/17 angelegt worden.

Brodnigs Resümee? „Ich würde es so zusammenfassen: Manchmal ist Twitter echt mühsam. Die Plattform hat einen Teil ihrer Unschuld, ihres jugendlichen Charmes verloren. Trotzdem bereue ich meine zehn Jahre auf Twitter nicht. Ich lerne weiterhin jeden Tag in den Diskussionen dazu. Denn das Tolle ist nicht die Plattform an sich, sondern, dass man zu jedem Thema (Digitales/Juristisches/Politisches) Experten antreffen wird. An dieser Stelle: Danke an Twitter - und vor allem Danke an die Menschen, die Twitter trotz allem lesenswert machen.“