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18 Jul
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Beim Würstelstand ist´s lustig

Während Mick Jagger unerkannt beim Bitzinger Bier trinkt, machen die Betreiber des Standorts Pfeilgasse gegen unbotmäßige Cola-Werbung mobil.

 

Mick Jagger streift gerne einmal durch Wien, wenn die Stones hier für eine Tour Station machen. Man hat ihn schon mal im Volksgarten gesehen oder - das ist schon länger her - ertappt, wie er mit falschem Schnauzer, Kappe und einer unbekannten Schönheit am Arm durch die Stadt flanierte. Von seinem jüngsten, ausgiebigem Ausflug - der mittelbar auch Zeugnis vom deutlich gestiegenen internationalen Prestige Wiens ablegt - berichtete er selbst beim Auftritt der Stones im Happel-Stadion: Zuerst sei er im Schweizerhaus gewesen und habe ein Schnitzel und eine Sachertorte verdrückt. Dann habe er einen „Wüüürstelstand" - das Wort schien´s ihm mächtig angetan zu haben - besucht und ein paar Ottakringer gestürzt. „Meine Diät ist kaputt", kommentierte er die Völlerei auf Deutsch.
Sein Aufenthalt beim Bitzinger vor der Albertina ist per Selfie auf Twitter dokumentiert. Weltberühmt in Österreich sind seither auch die beiden Männer, die neben Jagger standen und ihn nicht erkannten. Dem Vernehmen nach sollen sie gerade über Musik diskutiert haben. (Im Übrigen lohnt es sich, Jaggers Tourimpressionen auf Twitter einen genaueren Blick zu gönnen - sie sind recht witzig).

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Stefan Sengl und Michael Lanner, die Betreiber des Würstelstands in der Pfeilgasse in Wien-Josefstadt, haben an sich nichts dagegen, wenn die Wand über ihrer Hütte für Graffiti-Kunst genutzt wird „und die Unternehmen, die das sponsern, eher zurückhaltend in Szene gesetzt werden", wie sie auf Twitter schreiben https://twitter.com/Wurstcontent. Von „eher zurückhaltend" kann aber bei der riesigen Coca Cola-Werbung, die neuerdings über dem Stand prangt, keine Rede mehr sein.

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„Das kann man auf einem Billboard am Flughafen machen. Aber nicht auf so einem Grätzlplatz“, kommentieren die beiden die Monstrosität und äußern Protest in Form von Hashtags auf ihrem Dachschild: #schaswerbung, #ichzuckeraus, #wurstcase und #zeroleinwand heißt es da unter dem Titel „Wiener Widerstand". Aber auch auf kulinarischem Wege wird die Botschaft transportiert.

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Damit nicht genug: Am kommenden Mittwoch findet von 18.00 bis 21.00 Uhr eine Protestaktion beim Stand statt. Die Betreiber spendieren Bier und Limos der Coke-Konkurrenz.