Bissl nervös geworden? Zuckerberg meldet sich Facebook
06 Okt
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Bissl nervös geworden? Zuckerberg meldet sich

Öffentliche Stellungnahme zu Vorwürfen von Whistleblowerin gegen Facebook, Insta & Co.

Es war bei Gott nicht das erste Mal, dass Facebook öffentlicher Gegenwind entgegenblies. Doch was die ehemalige FB-Mitarbeiterin Frances Haugen dem US-Kongress zu sagen hatte, wog besonders schwer: Unter anderem, dass FB aus Profitgier Wuttendenzen bei seinen seinen User*innen nicht zügle. Dass die Facebook-Tochter Instagram mit fragwürdigen Schönheitsidealen und -vorgaben Krankheiten wie Magersucht und Bulimie fördere. Haugen, die nach ihren Aussagen vor dem Kongress wohl massive (juristische, mediale) Vergeltungsschläge seitens ihres ehemaligen Arbeitgebers zu befürchten hat, war bei Facebook zur Abwehr gegen Manipulationsversuche an der öffentlichen Meinung eingestellt worden. Laut eigener Aussage standen ihr dafür nicht genügend Mittel zur Verfügung - demzufolge wäre das Abwehr-Programm eher eine Alibi-Einrichtung.

Nun hat der FB-Gottöberste Mark Zuckerberg selbst Stellung genommen. Er tut dies in Form eines Posting an seine Mitarbeiter auf, no na, der eigenen Plattform. Nachdem er zunächst kurz auf den vorgestrigen Ausfall des FB-Netzwerks eingeht, der ihn, wie er nicht ohne Selbstbeweihräucherung sagt, erkennen habe lassen, welche Bedeutung die Arbeit seines Unternehmens für Leute habe, kommt er zur Sache. Es sei schwierig für ihn zu sehen, wie die gegenwärtige Debatte und Berichterstattung ein falsches Bild des Unternehmens zeichneten.
Dem Vorwurf des Wut-Schürens entgegnet Z.: „Wir generieren Geld durch Anzeigen, und regelmäßig sagen uns Werbekunden, dass sie ihre Werbung nicht um Umfeld von ärgererregendem oder gefährlichem Content platziert sehen wollen. Und ich kenne kein Tech-Unternehmen, das absichtlich Produkte in Umlauf bringt, die Kunden ärgern oder deprimieren.“
Besonders aber beschäftige ihn, Z., die Debatte über den Umgang des FB-Reichs mit Kindern, „und es ist sehr wichtig für mich, dass alles, was wir aufbauen, sicher und gut für Kinder ist“.
Dass junge Menschen Technologie nutzten, sei nun mal Realität, versucht sich der FB-Chef in lakonischem Stoizismus. Statt sich dieser Entwicklung zu verschließen, sollten Tech-Unternehmen diesen Bedürfnissen entsprechen. Z. geht dabei „mit gutem Beispiel“ voran, plant er doch eine eigene Instagram-Version für 10-12jährige.

 



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