An Österreich ist ja das gestrige 35. Jahrestag des Reaktorunfalls in Tschernobyl ziemlich vorübergegangen. Klar, BK Sebastian Kurz hat das übliche Blabla abgesondert, wie er das offensichtlich als seine staatsmännische Pflicht versteht. HBP Alexander Van der Bellen, dem solche Agenden tatsächlich besser anstehen, erinnert an die Katastrophe und verweist darauf, dass sich Österreich schon vorher entschieden hatte, ohne Atomkraft auszukommen. Ansonsten kam da nicht viel aus Kakanien.
Anders ist das in Deutschland. Dort findet man das Jubiläum offensichtlich ziemlich lustig. Das könnte man vielleicht ja sogar anfechten, aber unsereins ist eben leicht zu unterhalten.
Jedenfalls gräbt der Postillon zum Anlass tief in den Archiven und hebt eine alte Meldung aus, die über eine Demonstration gegen die völlig überzogenen Regierungsmaßnahmen zur Eindämmung nuklearer Verstrahlungen berichtet. Demzufolge sind 150 Menschen in der damaligen (west)deutschen Hauptstadt Bonn auf die Straße gegangen, um gegen die politische Führung unter Bundeskanzler Helmut Kohl und die gleichgeschalteten Medien zu protestieren. Natürlich hat schon 1986 der damals 31jährige Bill Gates hinter dem vermeintlichen Unglück gesteckt: "Die wollen doch nur, dass jetzt alle drinnen bleiben und diese neumodische MS-DOS-Erweiterung Windows auf ihrem Heimcomputer nutzen!“
Bezeichnenderweise schafft es der Postillon tatsächlich, mit der harmlosen Satire bestimmten Leuten auf die Zehen zu treten.
Dabei ließen sich doch noch so viele prachtvolle Analogien zwischen 1986 und heute finden!
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