Ist der Ruf einmal ruiniert… Pixabay
06 Apr
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Ist der Ruf einmal ruiniert…

… schweben die Börsenkurse in die Stratosphäre: Facebook verzeichnet nach dem Daten-Leck ein Alltime-High seiner Aktie.

Regelmäßig steht Facebook in der Kritik. Zum einen wegen seines laschen Umgangs mit Hass- und Lügenpostings, vor allem aber wegen permanenter Verstöße gegen den Datenschutz. Man findet - anders als bei anderen Sozialen Netzwerken wie Twitter oder gar dem „Geheimbund“ Clubhouse - nirgends einen bekennenden „Facebook-Junkie“. Niemand - ob Promi oder Durchschnitts-User - bekundet öffentlich, gerne und begeistert Facebook zu nutzen. Und falls es Personen geben sollte, die den windigen und eher nicht für ehrliche Geschäftspolitik bekannten Unternehmenschef Mark Zuckerberg sympathisch oder gar integer finden, so scheinen sie unter „artenschutzwürdig“ zu fallen.

Es ist schon lange nicht mehr„cool“, bei Facebook zu sein. Man ist dabei, weil man halt „irgendwann beigetreten ist“, weil das irgendwie zu den Lebensroutinen dazuzugehören scheint und vielleicht auch, weil es ziemlich schwer ist, sich dort abzumelden. Immerhin, der ehemaligen österreichischen Arbeitsministerin Christine Aschbacher ist das gelungen. Oder ihrem Ghost-Abmelder.
Und die Zahlen? Tja. Mit 2,8 Mrd. Nutzern ist FB das mit Abstand größte Soziale Netzwerk weltweit. Seine größten „Konkurrenten“ gehören - mit Ausnahme von YouTube - zum Unternehmensportfolio: Der Messenger-Dienst WhatsApp und das Foto- und Influencer-Netzwerk Instagram. Umsatz 2020: 86 Milliarden Dollar; Gewinn: 29,15 Mrd.
Und: Dem jüngsten Skandal um das Datenleck bei Accounts von über einer halben Milliarde Kunden zum Trotz, kletterte die Facebook-Aktie gestern am Ostermontag, wo der Börsenhandel in New York bereits wieder aufgenommen wurde, mit 309 Dollar das Stück auf einen historischen Höchststand.
Kurioserweise dürfte, so suggeriert auch ein Bericht des deutschen Branchenmagazins Meedia, die seit Jahren erstaunliche Börsen-Performance des alten SM-Giganten zumindest teilweise just seinem nicht so besonders guten Ruf geschuldet sein: Der führe nämlich, zitiert Meedia US-Wirtschaftsexperten, dazu, dass die FB-Aktie unterbewertet sei und erlaubt ihr wohl noch weiteren Spielraum. Auch das Potential in den FB-Töchtern Töchtern Instagram, WhatsApp, dem Messenger und Aktivitäten im Augmented Reality-Bereich sei bisher noch nicht adäquat ausgeschöpft worden. Und irgendwelche kleinlichen Probleme mit Daten, falls das jemand ernsthaft einwenden wollte, kümmern die Wall Street so viel wie den Stein der Regenwurm 27 Zentimeter links.

 



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