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30 Jan
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„Sie sind ein Lügner, Nehammer!“

Autor Robert Menasse attackiert den Innenminister und fordert ihn offen zur Klage heraus.

Er kann es einfach nicht lassen. Als zwinge ihn eine höhere Macht - vielleicht der Allmächtige in Gestalt von Sebastian Kurz? -, die selbe Platte wieder und wieder aufzulegen, postet Karl Nehammer heute auf Facebook: „Mich macht es sehr betroffen, dass bei dem aktuell diskutierten Fall ein Teil der Eltern das Asylrecht bewusst missbraucht hat.“
Das Victim Shaming als Reaktion auf die inhumane Abschiebung eines bestens integrierten 12jährigen Mädchens kommt, wie die neuerlich Shitstorm-artige Vielzahl an negativen Kommentaren dazu belegt, nicht gut an - und die Betroffenheit glauben dem türkisen Innenminister nicht einmal die Gutwilligsten.

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„Als Karl Nehammer mit bemüht sensiblem Blick (der eben deshalb an Glasaugen erinnerte) sagte, dass ,so eine Abschiebung immer auch persönlich betroffen’ mache, und er selbst ,wirklich persönlich sehr betroffen’ sei, war jedem denkenden Gemüt in Österreich klar, dass er ein Heuchler ist“, schreibt Robert Menasse auf Facebook. Der Autor geht aber noch einen großen Schritt weiter und schreibt, den IM direkt ansprechend: „Sie sind ein Lügner, Nehammer.“ Denn anders als er es öffentlich dargestellt habe, hätte „dieser Mann, der wahrscheinlich wirklich glaubt, dass der Begriff Minister ein Synonym für Ministrant (der Kurz-Religion) sei“, nach der höchstgerichtlichen Entscheidung sehr wohl Handlungsspielraum gehabt, die Abschiebung zu verhindern.
„Ministrant – geschenkt. Zyniker – geschenkt“, fährt Menasse fort. „Aber Lügner, so eindeutig und so schamlos in Fragen des Rechts und der Verfassung, das ist zu viel, das ist unduldbar. Was Sie gemacht/gesagt haben, ist Anlass genug für einen Misstrauensantrag, dem natürlich jeder Christ im Parlament zustimmen müsste (das achte Gebot*!) Das wird es natürlich nicht spielen – Zyniker, siehe oben.) Aber jetzt noch einmal: Sie sind ein, Lügner, Nehammer!“
Menasse weiß, worauf er sich einlässt und fordert Nehammer frontal zur Konfrontation heraus: „Wollen Sie mich klagen? Wenn nicht, kann man immer wieder behaupten, dass Sie ein Lügner sind. Und das wird geschehen.
Und wenn Sie mich klagen – selten war es so einfach den Wahrheitsbeweis anzutreten. Bitte klagen Sie mich. Und dann kann man gerichtlich bestätigt sagen, dass Sie ein Lügner sind. Und das, Nehammer, lieben Sie doch: ein Gerichtsurteil ohne Spielraum bei der Beurteilung Ihrer persönlichen Zwangssituation.
Nehammer: Innen Minister, außen Lügner.“
Nehammer hat übrigens bis jetzt (Sa., ca. 14.00 Uhr) keine Anstalten bezeigt, Menasse tatsächlich zu klagen. Bis jetzt also darf man ihn ungestraft einen Lügner nennen. Was hiermit auch an dieser Stelle geschieht.

*Du sollst nicht falsch gegen deinen Nächsten aussagen, Anm.